Datum: 20. Oktober 2023 um 20:30 Uhr
Einsatzart: Großfeuer
Einheiten und Fahrzeuge:
- KdoW-BvD, ELW (AD), TLF 3000, DLA(K) 23/12, HLF 20, GW-L 2, TLF 24/50, LF 20/16, LF 10, GW-Technik, Kdow-StBM, MTF
Einsatzbericht:
Am Freitagabend wurden die Feuerwehr Goslar sowie die Feuerwehren der benachbarten Gemeinden zum beliebten Ausflugsziel Romkerhalle im Okertalalarmiert. Hier stand das ungenutzte südliche Gebäude in Flammen. Verletzt wurde niemand; die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden. Das historische Gebäude war aufgrund der Brandausbreitung nicht mehr zu retten.
Gegen 20:30 Uhr heulten in Oker die Sirenen und die Meldeempfänger der Goslarer Kameraden ertönten. Gemeldet war ein Dachstuhlbrand in Romkerhalle im Okertal. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte schlugen die Flammen aus dem südlichen Gebäude, welches auch unter dem Namen „Villa Helene“ bekannt ist, aus dem zweiten Obergeschoss und dem Dachstuhl.
Aufgrund der offensichtlichen Einsturzgefahr und der Erkenntnis, dass das marode Gebäude nicht mehr zu retten war, wurde der Innenangriff abgebrochen, um eine unnötige Gefährdung der Einsatzkräfte zu vermeiden. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Brandbekämpfung über die beiden Drehleitern aus Goslar und Clausthal sowie über tragbare Wasserwerfer aus sicherer Distanz vorgenommen. Um den immensen Wasserbedarf zu decken, wurden vier B-Leitungen zur Wasserentnahme aus der Oker verlegt. Teilweise wurden 5000 Liter Löschwasser pro Minute abgegeben.
Neben der Brandbekämpfung musste auch die unmittelbar am Brandobjekt vorbeifließende Oker im Blick behalten werden. Hierfür standen die Einsatzkräfte im ständigen Kontakt mit allen Verantwortlichen des Wassermanagements. Ziel war es, Umweltschäden durch kontaminiertes Löschwasser zu verhindern. Ferner musste der Pegel der Oker stabil gehalten werden, um die Wasserentnahme durchgängig zu gewährleisten.
Um 23:11 Uhr konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Mithilfe einer Drohne, die mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera ausgestattet war, wurde das Brandobjekt aus der Luft beobachtet, um die Erkenntnisse den Trupps unter Atemschutz in den Körben der Drehleitern weiterleiten zu können.
Einsatzstellenhygiene, Fachberatung und Logistik
Wie bei allen Einsätzen dieser Größenordnung wurden die unter Atemschutz eingesetzten Trupps nach ihrem Einsatz durch die Hygienekomponente betreut, welche die Feuerwehr Hahndorf an der Einsatzstelle errichtet hatte. Die Einsatzleitung stand während des gesamten Einsatzes in engem Austausch mit den zuständigen Fachberatern, um koordiniert die nächsten Schritte abzustimmen. Da nahezu alle Kräfte der Goslarer Feuerwehr in diesem Einsatz gebunden waren, wurde die Goslarer Feuerwache mit Einsatzkräften und Fahrzeugen der Feuerwehren Hahnenkleeu nd Immenrode besetzt, um im Falle eines weiteren Einsatzes schnell handlungsfähig zu sein.
Die Methode des gezielten Ablöschens über die Drehleitern, welche durch die Drohne koordiniert wurden, wurde die Nacht hindurch beibehalten. Der abschließende Einsatz von Schwerschaum brachte den finalen Löscherfolg. Im Laufe der Nacht konnten erste Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden, gegen 6 Uhr am Morgen verließen die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr den Ort des Geschehens.
Zu Spitzenzeiten waren über 100 Einsatzkräfte mit knapp 30 Fahrzeugen vor Ort. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier lobt die hervorragende Zusammenarbeit der zahlreichen Feuerwehren sowie die Kooperation der Behörden und Organisationen an der Einsatzstelle. Man habe trotz der herausfordernden Lage professionell ruhig und zielorientiert zusammengearbeitet.
Zusammen mit der Feuerwehr Goslar waren die Feuerwehren aus Oker, Clausthal,Schulenberg und Hahndorf im Einsatz vor Ort. Zudem Fachberater verschiedener Behörden sowie des THW. Unterstützt wurden wir zudem durch die FTZ Goslar, die Polizei und den Rettungsdienst