Datum: 28. November 2024 um 0:46 Uhr
Einsatzart: Zimmerbrand
Einheiten und Fahrzeuge:
Einsatzbericht:
In der Nacht zu Donnerstag kam es in der Marienburger Straße im Goslarer Ortsteil Jürgenohl zu einem Wohnungsbrand, der einen umfangreichen Einsatz der Feuerwehr erforderte. Um 00:46 Uhr alarmiert, trafen die ersten Einsatzkräfte schnell am Brandort ein. Bereits auf der Anfahrt wurde von einer massiven Brandausbreitung berichtet. Flammen schlugen aus dem Wohnzimmerfenster der betroffenen Wohnung, und der angrenzende Balkon stand in Vollbrand. Aufgrund der großen Flammenhöhe bestand die Gefahr, dass der Brand auf die darüberliegende Wohnung im zweiten Obergeschoss übergreift. Starke Windböen verschärften die Lage zusätzlich, indem sie das Feuer weiter anfachten und Rauch unter Druck ins Treppenhaus drückten, was die Bedingungen für die Rettungs- und Löscharbeiten erheblich erschwerte.
Der Brandmeister vom Dienst, Andreas Rehwagen, erreichte die Einsatzstelle kurz vor Ortsbrandmeister Udo Löprich, der unverzüglich die Einsatzleitung übernahm. Zusammen mit der Polizei und dem Rettungsdienst organisierten beide die sofortige Räumung des Gebäudekomplexes.
Die Einsatzstelle wurde in zwei Brandabschnitte unterteilt, um das Feuer gezielt bekämpfen zu können. An der Vorderseite des Gebäudes verschafften sich die Einsatzkräfte über tragbare Leitern Zugang zur Brandwohnung und begannen dort mit der direkten Brandbekämpfung. Parallel dazu wurde an der Rückseite ein zweiter Löschangriff über das Treppenhaus gestartet. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde eine Person von den Einsatzkräften mithilfe einer Brandfluchthaube sicher durch das verqualmte Treppenhaus ins Freie gebracht. Gleichzeitig wurde das gesamte Gebäude systematisch nach weiteren Personen durchsucht, um sicherzustellen, dass keine weiteren Bewohner in Gefahr waren.
Unterstützung erhielt die Feuerwehr Goslar durch die Feuerwehr Oker, die vorsorglich nachalarmiert wurde, um zusätzliche Atemschutzgeräteträger bereitzustellen und im Bedarfsfall weitere Aufgaben zu übernehmen. Der Bus der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) wurde an die Einsatzstelle gebracht und diente als Sammelpunkt für die 25 evakuierten Personen. Dort konnten die Betroffenen in einer geschützten Umgebung warten und wurden vom Rettungsdienst und der DRK Bereitschaft Goslar betreut. Die Einsatzstellenhygiene wurde von der Feuerwehr Hahndorf übernommen, um die eingesetzten Kräfte nach Abschluss ihrer Tätigkeiten entsprechend zu versorgen.
Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es den Einsatzkräften, das Feuer auf die betroffene Wohnung zu begrenzen. Durch den schnellen Einsatz konnten sowohl eine Ausbreitung des Brandes auf die Fassade als auch ein Übergreifen auf angrenzende Wohnungen verhindert werden.
Ortsbrandmeister Udo Löprich fasste das Geschehen im Nachgang so zusammen: „Die schnelle Reaktion und das präzise Vorgehen unserer Einsatzkräfte haben maßgeblich dazu beigetragen, den Brand unter Kontrolle zu bringen, obwohl die Bedingungen mit starkem Wind und dichter Rauchentwicklung alles andere als einfach waren.“
Das Wohnzimmer der Brandwohnung war bei Eintreffen der Feuerwehr bereits vollständig zerstört. Die Wohnung, in der eine Familie mit drei Kindern lebte, ist bis auf Weiteres unbewohnbar. Durch die Vermittlung Löprichs wurde die Familie vorübergehend im Hotel “Der Achtermann” untergebracht. Insgesamt waren rund 65 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Deutsches Rotes Kreuz und Polizei vor Ort.