Datum: 17. Januar 2024 um 2:14 Uhr
Einsatzart: Großfeuer
Einheiten und Fahrzeuge:
- Löschzug 1
- ELW 1, KdoW-BvD, TLF 3000, DLA(K) 23/12, HLF 20, GW-L 2, TLF 24/50, LF 20/16, LF 10, GW-Technik, Kdow-StBM, MTF
Einsatzbericht:
In der Nacht zum vergangenen Mittwoch wurde die Feuerwehr Goslar zu einem Großbrand in der Innenstadt alarmiert. Der Brandausbruch in einem schwer zugänglichen Innenhof erschwerte die Lageerkundung und den Zugang zum Brandherd. Trotz dieser Herausforderungen ermöglichte das effektive Einsatzkonzept der Feuerwehr eine schnelle Reaktion und Koordination der Einsatzkräfte.
Das Konzept des Brandmeisters vom Dienst (BvD) spielte dabei eine zentrale Rolle. In wöchentlichem Wechsel übernehmen ehrenamtliche Führungskräfte der Feuerwehr Goslar diese Verantwortung. Ausgestattet mit einem eigens bereitgestellten Kommandowagen, können sie sehr schnell am Einsatzort eintreffen und entscheidende Maßnahmen einleiten. Dieses Konzept hat sich besonders bei der Alarmierung weiterer Kräfte und der schnellen Eindämmung der Brandausbreitung bei diesem Einsatz wieder bewährt.
Die Brandbekämpfung gestaltete sich komplex, da das Feuer in die Fassaden der historischen Fachwerkbauten vorgedrungen war. Dies erforderte umfangreiche Demontagearbeiten sowie den Einsatz spezialisierter Ausrüstungen. Die Drehleiter und eine Drohne mit Wärmebildkamera kamen zum Einsatz, um die Lage von oben zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Brandausbreitung in angrenzende Gebäude stattfand.
Nach etwa sieben Stunden begannen die Einsatzkräfte mit dem Rückbau. Dank des aufmerksamen Verhaltens eines Hundes und der schnellen Reaktion der Feuerwehr wurde trotz eines erheblichen Sachschadens von mindestens 500.000 Euro niemand verletzt und größere Schäden verhindert. Allerdings wurden zwei Wohnungen bis auf weiteres unbewohnbar.
Ein wesentlicher Teil der erfolgreichen Bewältigung dieses Einsatzes war auch die Unterstützung durch lokale Einrichtungen, die den Einsatzkräften während der langen Stunden der Brandbekämpfung und Nachbereitung zur Seite standen. Ein besonderer Dank gilt dem Mach Mit Haus und dem Café am Markt. Diese beiden Einrichtungen öffneten in den frühen Morgenstunden ihre Türen und dienten den Einsatzkräften nicht nur als Rückzugsort, sondern boten auch Verpflegung und einen Raum für die Einsatzleitung. Das Team des Café am Markt verdient Anerkennung, da es die Feuerwehrleute seit Einsatzbeginn kontinuierlich mit Kaffee, Tee und sogar Mettbrötchen, die in Kooperation mit der Fleischerei Kluss organisiert wurden, versorgte. Diese Gesten der Gastfreundschaft und Unterstützung waren für die Einsatzkräfte zugleich kostenlos und unbezahlbar.
Die Nachbereitung eines solchen Großeinsatzes erfordert jedoch ebenso viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Zahlreiche Stunden gehen in die Einsatznachbereitung ein. Fahrzeuge müssen neu bestückt, Geräte gereinigt und instand gesetzt werden. Die essentiellen Atemschutzgeräte müssen gründlich gereinigt, überprüft und neu auf den Fahrzeugen verlastet werden.
Bei der Bewältigung des Großbrandes in Goslar betonte Ortsbrandmeister Udo Löprich die entscheidende Rolle der Zusammenarbeit verschiedener Rettungsdienste und lokaler Unterstützung. Er lobte die Koordination und das Engagement der Einsatzkräfte und hob die Bedeutung der gemeinschaftlichen Anstrengungen hervor.
Stellvertretender Stadtbrandmeister Frank Slotta betonte die Professionalität und Konzentration der Beteiligten, die maßgeblich zum Gelingen des Einsatzes beitrugen. Erunterstrich die effiziente Bewältigung der Herausforderungen, insbesondere der Demontagearbeiten, und die ruhige Einsatzführung als Schlüssel zur Schadensbegrenzung.
Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner drückte ihre Anerkennung für die schnelle Einsatzreaktion aus und dankte den Feuerwehrleuten und unterstützenden Organisationen. Sie hob die besondere Unterstützung durch das Mach Mit Haus und das Café am Markt hervor, deren Beiträge die Gemeinschaft und Solidarität der Stadt widerspiegeln.
Mit uns zusammen im Einsatz waren: Die Feuerwehren aus Oker, Hahndorf mit der Hygienekomponente und Jerstedt; zudem die DRK Bereitschaft Goslar und die Polizei.
Am Abend desselben Tages erfolgte eine zusätzliche Nachkontrolle des Objektes mit der Wärmebildkamera, ohne festgestellte Befunde.