Datum: 25. März 2022 um 16:20 Uhr
Einsatzart: Verkehrsunfall
Einheiten und Fahrzeuge:
Einsatzbericht:
Am Freitagnachmittag ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person und mehreren Verletzten auf der Bundesstraße 6 (B6) zwischen Jerstedt und Kunigunde. Den beteiligten Einsatzkräften bot sich ein intensives Einsatzszenario.
In den Unfall verwickelt waren ein PKW, ein LKW sowie zwei Motorräder. Der Fahrer des PKW wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste mithilfe von hydraulischem Rettungsgerät aus seinem Fahrzeug befreit werden. Er wurde anschließend durch einen Rettungshubschrauber ins Krankenhaus verbracht.
Beim Eintreffen der Rettungskräfte glich die B6 einem Trümmerfeld. Über eine große Fläche waren die beteiligten Unfallfahrzeuge verteilt. Die Maschinen der beiden Motorradfahrer befanden sich durch die Kollision im Straßengraben, während das am Unfall beteiligte Auto noch auf der Straße stand. Der Fahrer war eingeklemmt, schwer verletzt und musste schnellstmöglich durch die Feuerwehr befreit werden.
Eine breite Spur aus Trümmerteilen und Dreck zog sich über die Fahrbahn, wo der LKW auf einem angrenzenden Feld mit umgestürztem Auflieger zum Stehen gekommen war. Der Fahrer konnte sich selbst aus seinem Fahrzeug befreien.
Die Einsatzstelle wurde zunächst in zwei Einsatzabschnitte eingeteilt und parallel mit der Versorgung der Verletzten und der sich komplex gestaltenden Rettung des Autofahrers begonnen. Die Feuerwehren Goslar und Jerstedt, welche in der Spitze mit rund 70 Einsatzkräften vor Ort waren, führten die technische Rettung sowie die Sicherstellung des Brandschutzes an der Einsatzstelle durch und unterstützen zudem die Kräfte des Rettungsdienstes.
Drei Rettungshubschrauber im Einsatz
Durch die schwere der Verletzungen wurden durch die Einsatzleitung drei Rettungshubschrauber aus der Region angefordert, von denen einer sogar aus Hannover – Langenhangen den Unfallort angeflogen ist. Noch während die Patienten in die Rettungstransportmittel verbracht wurden, wurde der Gefahrstoffzug der Feuerwehr Goslar nachalarmiert.
Umweltschäden erfolgreich abgewendet
Durch die Beschädigung des Fahrzeugs drohten große Mengen an Diesel aus dem Tank des LKW auszulaufen. Parallel zur Patientenrettung wurde der Kraftstoffaustritt provisorisch gestoppt. Im weiteren Verlauf des Einsatzes begann die Gefahrgutgruppe der Goslarer Feuerwehr damit, den Dieseltank komplett leer zu pumpen, um weitere Austritte des Kraftstoffes zu vermeiden. Am Ende wurden fast 400 Liter Dieselkraftstoff aus dem havarierten LKW abgepumpt und gesichert. Nach Rücksprache mit der Unteren Wasserbehörde wurde eine Fachfirma zur Reinigung des Straßenabschnitts und der Aufnahme des kontaminierten Erdreiches beauftragt.
Einsatz bis in die Nacht
Im Rahmen der Ermittlungen zum Unfallhergang wurden bei einbrechender Dämmerung noch Aufnahmen mit einer Fotodrohne erstellt und zusätzlich ein modernes Beleuchtungsgerät, ein sogenannter Powermoon, mit welchem man große Flächen gleichmäßig und schattenarm ausleuchten kann, durch die Feuerwehr Dörnten und Feuerwehr Hahndorf an die Einsatzstelle verbracht. Ein neu beschaffter Stromgenerator mit Lichtmast leuchtete zudem die Einsatzstelle aus. Zudem wurde ein Mobilkran mit 60 Tonnen Hubkraft zur Bergung des havarierten LKW angefordert.
Gegen 21.30 Uhr übergaben die letzten Kräfte der Feuerwehr die Einsatzstelle an die Polizei. Die Bundesstraße 6 war noch bis zum Morgen des Samstages beidseitig gesperrt.
Großaufgebot an Einsatzkräften
Aufgrund der anspruchsvollen Lage und den vielen Verletzten waren die Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz. In der Abarbeitung der Schadenlage und der Dauer des Einsatzes wurden den Einsatzkräften viel abverlangt. Der Rettungsdienst war mit drei Rettungswagen und zwei Notarzteinsatzfahrzeugen zusätzlich zu den drei Rettungshubschraubern vor Ort, für die technische Rettung, die technische Hilfeleistung und die Sicherstellung des Brandschutzes die Feuerwehren aus Goslar, Jerstedt, Dörnten, Hahndorf und Sonderfahrzeuge der Feuerwehrtechnischen Zentrale Goslar. Die Polizei unterstütze mit vier Einsatzfahrzeugen.