Datum: 10. September 2019 um 19:30 Uhr
Einheiten und Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: Feuerwehr Langelsheim
Einsatzbericht:
Stetige Übung ist für die Feuerwehr unerlässlich um jederzeit in kritischen und auch hektischen Situationen die beste Leistung zum Wohl der Bürger abrufen zu können. So übte die Gruppe 3 der Freiwilligen Feuerwehr Goslar zusammen mit einem Zug der Freiwilligen Feuerwehr Langelsheim in einem leerstehenden Gebäude am Fliegerhorst um Erlerntes zu festigen, als auch durch Agieren in einer bisher unbekannten Situationen zu lernen. Für Einsatzleiter Markus Baginski, der erstmalig diese Aufgabe während einer Übung übernahm, hatten die Übungsleiter eine unübersichtliche Lage vorbereitet, die als primäres Ziel die Personensuche und Menschenrettung in großen und unübersichtlichen Räumlichkeiten hatte. Zur Freude der Übungsbeobachter wurde dieses umfangreiche Szenario ruhig, schnell, umfassend und auch kreativ abgearbeitet.
Im Übungsszenario wurde gegen 19:15 Uhr durch den Mitarbeiter eines fiktiven Wellnesscenters im Gebäude „Quartier 82“ am Franzosenhai eine Rauchentwicklung in den Räumen des Wellnesscenters gemeldet. Das Wellnesscenter hat an diesem Tag seine Eröffnung gefeiert. Feuer war nicht sichtbar, jedoch hat ein Rauchmelder gepiept. Aus einem Fenster im Dachgeschoss tritt mäßiger Rauch aus. Zum Zeitpunkt der Alarmierung musste davon ausgegangen werden, dass sich sowohl Kunden als auch Interessenten in unbekannter Anzahl im Gebäude befanden. Nachdem das erste eintreffende Fahrzeug unter der Leitung der Gruppenführerin Maren Störich durch den panischen Mitarbeiter des Wellnesscenters grob über die Rauchentwicklung und die Personen im Gebäude informiert wurde, bevor dieser wieder in das verqualmte Gebäude lief, organisierte sie mit ihren ersten Kräften die erste Personensuche. Der Rauch entwickelte sich im Dachgeschoss stärker und an 3 Fenstern des Dachgeschosses riefen alleine 5 Personen lautstark um Hilfe. Unverzüglich brachte Maren mit ihren Einsatzkräften einen Sprungretter in Stellung, da eine der Personen zu springen drohte. Der nachfolgend mit dem Einsatzleitwagen eintreffende Einsatzleiter Markus Baginski forderte nach Übergabe der Einsatzleitung und seiner ersten Erkundung einen Zug der Feuerwehr Langelsheim mit Hubrettungsfahrzeug an, bevor die weitere Menschenrettung und auch Beruhigung mit den Einsatzkräften eingeleitet wurde.
Die Personenrettung im Gebäude gestaltete sich schwierig, da entgegen erster Annahmen das Feuer nicht im Dachgeschoss ausgebrochen war, sondern im Keller, so dass der komplette Treppenraum im östlichen Gebäudeteil stark verqualmt war. Ebenso erleichterte die große Ausdehnung des ehemaligen Bundeswehrgebäudes, die Personensuche nicht. Die an den Fenstern sichtbar zu rettenden fünf Personen wurden mittels Teleskopmast der Feuerwehr Langelsheim in Sicherheit gebracht. Durch einen Innenangriff von 6 Angriffstrupps sowohl der Feuerwehr Goslar, als auch der Feuerwehr Langelsheim unter Pressluftatmer bei Nullsicht konnten sowohl weitere Übungsopfer aus dem Dachgeschoss, als auch sehr schnell drei Opfer aus dem Kellergeschoss gefunden und gerettet werden.
Die Übungsziele, „Personensuche und -rettung in großen Räumen“, „Umfassende Erkundung und Lagebeurteilung in großen Gebäuden“, „Bildung von sinnvollen Einsatzabschnitten“ wurden zur vollen Zufriedenheit der Übungsleitung bearbeitet. Nach knapp 60 Minuten konnte die Übung beendet werden. Bevor es zum kameradschaftlichen Austausch und Diskussionen bei gegrillter Verpflegung ging, wurde noch eine Übungsnachbesprechung durchgeführt. Bei dieser wurden alle Führungskräfte der Übung in das umfassende Szenario eingewiesen. Die Übungsleitung diskutierte mit den Führungskräften die gewählten und weitere alternative Lösungsmöglichkeiten der Lage.
Der besondere Dank für die Übung gilt Herrn Uwe Schenke de Wall jun., der das Übungsobjekt auf dem Fliegerhorst zur Verfügung gestellt hat. Weiterhin konnte Markus Ritter von der Stadt Goslar gewonnen werden, der die Übung mittels Drohne aufgezeichnet hat. So kann im Nachgang auch noch eine weitere Analyse der Übung durchgeführt werden. Herrn Ritter gilt somit ebenfalls der Dank für die Unterstützung.