Resümee eines ereignisreichen Jahres
Am 15. Februar 2025 fand die Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Goslar im Lindenhof statt. Ortsbrandmeister Udo Löprich eröffnete die Versammlung und begrüßte zahlreiche Gäste, darunter Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, den Ersten Stadtrat Dirk Becker sowie Ratsmitglieder der Stadt Goslar. Ebenso anwesend waren FBL Sven Busse, FDL Tim Meißner und sFBL Ullrich Bruns vom Landkreis Goslar. Auch Vertreter von Polizei, Technischem Hilfswerk, Johanniter-Unfall-Hilfe und Deutschem Roten Kreuz waren unter den Gästen, darunter Kontaktbeamter Ralf Buchmeier von der Polizeiinspektion Goslar. Jens Müller von der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.
Ein besonderer Gruß galt den anwesenden Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, darunter Kreisbrandmeister Uwe Fricke, Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und sein Stellvertreter Frank Slotta, sowie die Ehrenstadtbrandmeister Klaus Ulrichs und Burkhard Siebert. Vertreten waren zudem die Ortsfeuerwehren aus Hahndorf, Hahnenklee-Bockswiese, Jerstedt, Oker, Immenrode, Weddingen, Vienenburg, Wiedelah, Lengde und Lochtum mit ihren Ehrenortsbrandmeistern sowie die Werkfeuerwehr Metallurgie Park mit Werkbrandmeister Dirk Riegelmann. Auch Abordnungen der Feuerwehren aus Langelsheim, Bad Harzburg und Clausthal-Zellerfeld nahmen an der Versammlung teil.
Nach dem Feststellen der ordnungsgemäßen Ladung wurde traditionell der Verstorbenen gedacht.
Ehrung der Verstorbenen – In stillem Gedenken
Ein bewegender Moment der Jahreshauptversammlung war das Gedenken an die verstorbenen Kameraden, die im vergangenen Jahr von uns gegangen sind. Ortsbrandmeister Udo Löprich bat die Anwesenden, sich zu Ehren der Verstorbenen von ihren Plätzen zu erheben.
Mit großem Respekt erinnerte die Versammlung an:
· Hauptlöschmeister Hans Hartmann, verstorben am 22. März 2024
· Oberbrandmeister Ernst Nitsch, verstorben am 19. Juni 2024
· Hauptbrandmeister Karlheinz Schur, verstorben am 22. Januar 2025
„Ihr Einsatz und ihr Pflichtbewusstsein haben unsere Feuerwehr geprägt – ihr Vermächtnis bleibt bestehen“, betonte Löprich.
Zudem gedachte die Versammlung allen Feuerwehrleuten und Einsatzkräften, die ihr Leben im Dienst verloren, sowie den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt.
Nach einer stillen Gedenkminute setzte die Versammlung ihre Tagesordnung fort.
Ein arbeitsreiches Jahr: 490 Einsätze – 490 Herausforderungen
Der Jahresbericht des Ortsbrandmeisters zeigte, dass das Jahr 2024 für die Feuerwehr Goslar ein herausforderndes war. Insgesamt wurden 490 Einsätze verzeichnet, darunter 184 Brandeinsätze und 283 Hilfeleistungen. Besondere Herausforderungen stellten mehrere größere Brände in der Altstadt sowie Unwettereinsätze dar, die die Einsatzkräfte forderten.Zu den bedeutendsten Einsätzen gehörte der Großbrand in der Innenstadt am Fleischscharren im Januar, der über sieben Stunden andauerte, sowie der Brand in der Breiten Straße am 13. Februar, bei dem mehrere Personen über die Drehleiter gerettet wurden. Ein weiteres Großereignis war der Brand in der Mengestraße im August, bei dem ein Fahrradakku als Brandursache vermutet wurde. Auch Sturmlagen und Hochwassereinsätze hielten die Feuerwehr Goslar in Atem.
Die Feuerwehr bewältigte diese Einsätze mit großem Engagement und Unterstützung der benachbarten Feuerwehren sowie anderer Hilfsorganisationen. Besonders hervorgehoben wurden die Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Polizei, die immer wieder entscheidend zum Einsatzerfolg beitrugen.
Über den Einsatz hinaus – Ausbildung, Nachwuchsarbeit und Organisation
Neben den zahlreichen Einsätzen leistete die Feuerwehr Goslar im vergangenen Jahr 348 Ausbildungsdienste in den drei Löschzügen, der Gefahrgutgruppe, der Suchhundestaffel, der örtlichen Einsatzleitung und der Fahrer- und Maschinisten-Ausbildung. Ortsbrandmeister Udo Löprich dankte den Gruppenführern für ihre engagierte Arbeit und hob die wertvolle Unterstützung der Zugführer Markus Baginski, Jens Schur und Benedikt Pillach hervor.
Die Nachwuchsarbeit bleibt ein zentraler Baustein der Feuerwehr. Die Jugendfeuerwehr, unter der Leitung von Jan Sievers, feierte ihr 40-jähriges Bestehen, pflegte die Partnerschaft mit Arcachon (Frankreich) und engagierte sich sozial-ökologisch. Besonders beliebt war erneut der 24-Stunden-Dienst, bei dem die Jugendlichen einen Berufsfeuerwehrtag erlebten. Das Brandschutzteam um Niklas Röneke führte 382 Kinder und Schüler in die Feuerwehrarbeit ein, während das Geburtstagsprojekt von Pascal Erytropel weiterhin großen Anklang fand.
In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit leistete das Team wertvolle Arbeit. Gleichzeitig engagierte sich die Feuerwehr stark in der Planung und Erweiterung von Brandmeldeanlagen sowie im vorbeugenden Brandschutz. Ein bedeutender Fortschritt war der Start des Forschungsprojekts zur Brandbekämpfung von Lithium-Ionen-Akkus in Zusammenarbeit mit der TU Clausthal und der Firma Stöbich.
Zum Jahresende verzeichnete die Feuerwehr 239 Mitglieder, darunter 146 aktive Kräfte. Besonders gewürdigt wurde die Arbeit der Brandmeister vom Dienst (BvD), die maßgeblich zur schnellen Einsatzkoordination beitragen. Ortsbrandmeister Löprich betonte, dass die Feuerwehr Goslar durch Ausbildung, Nachwuchsarbeit und Innovationsprojekte zukunftssicher aufgestellt sei.
Vorstellungen und Verpflichtungen
Ortsbrandmeister Udo Löprich begrüßte die neuen Mitglieder der Feuerwehr Goslar und betonte, dass ihr Engagement sowohl die Einsatzfähigkeit als auch den Zusammenhalt der Wehr stärke. Es sei erfreulich, dass sich erneut zahlreiche Kameradinnen und Kameraden entschieden hätten, aktiv mitzuwirken.
Anschließend stellte er die neuen Mitglieder vor: Ryan-Jack Lenger, Sophie Hölzner, Stefan Kock, Tobias Dresel, Tim-Oliver Spohrs, Alexander Hauer, Sonja Werner, Kai Steckahn, Sophia Becker, Alexander Sura, Jaqueline Peters, Marco Posselt, Kim-Robin Wöllecke, Mykhailo Kuprieiev, Vladyslav Trotsiuk, Marion Starz, Benjamin Marwitz, Emil Schenk, Teo Kreienfeld, Nico Beyer, Jolin Fischer und Rainer Lüttich.Zudem verpflichtete er feierlich sechs Feuerwehranwärter, die nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung nun offiziell in den aktiven Dienst übertraten: Tatjana Meyer, Ryan Jack Lenger, Tobias Dresel, Sophia Becker, Patrick Schulz und Kevin Pollack. Sie übernahmen damit eine große Verantwortung für ihre Kameradinnen und Kameraden sowie die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.
Beförderungen – Anerkennung für besonderes Engagement
Ortsbrandmeister Udo Löprich würdigte die Leistungen zahlreicher Kameradinnen und Kameraden, die durch ihr Engagement und ihre erfolgreiche Ausbildung die nächste Stufe in ihrer Feuerwehrlaufbahn erreicht haben. Beförderungen seien nicht nur eine formale Anerkennung, sondern auch ein Zeichen des Vertrauens in die Fähigkeiten und den Einsatzwillen der Betroffenen.
Mit Wirkung des Tages wurden folgende Kameradinnen und Kameraden befördert:
Zum Oberfeuerwehrmann bzw. zur Oberfeuerwehrfrau: Jonas Jordan, Marvin Gürtler, Kathleen Schmidt, Percy Engler, Maximilian Engler, Tim Laue und Noel-Luca Reuter.
Zum Hauptfeuerwehrmann bzw. zur Hauptfeuerwehrfrau: Luca Roberto, Svenja Weiß und Pascal Erytropel.
Zur Ersten Hauptfeuerwehrfrau: Angelina Schrötter.
Im Anschluss übergab Löprich das Wort an Stadtbrandmeister Christian Hellmeier, der weitere Ernennungen vornahm:
Zum Hauptlöschmeister: Kenneth Klapproth (Gruppenführer Gruppe 2), Patrick Kiehne (stellvertretender Zugführer Stadtfeuerwehr) und Florian Wildmann (Gruppenführer Gruppe 3).
Zum Brandmeister: Benedikt Pillach (Zugführer 1).
Hellmeier betonte die Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung und Führungskompetenz innerhalb der Feuerwehr. Er gratulierte den Beförderten und wünschte ihnen viel Erfolg in ihren neuen Funktionen.
Berichte aus den Abteilungen
Die Abteilung Feuerwehrtechnik informierte über zahlreiche interessante Neuerungen auf vielfältigen Gebieten, die sowohl die Effizienz der Einsätze als auch die Sicherheit der Einsatzkräfte weiter verbessern sollen.
Jugendfeuerwehr: Ein starkes Engagement für die Zukunft Jugendwart Jan Sievers gab einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Besonders hervorzuheben war der feierliche Festakt im November zum 40-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Goslar. Die enge Partnerschaft mit der Feuerwehr Arcachon in Frankreich wurde weiter ausgebaut und bleibt ein wichtiger Bestandteil der internationalen Zusammenarbeit. Neben feuerwehrtechnischer Ausbildung engagierten sich die Jugendlichen verstärkt in sozial-ökologischen Projekten wie Baumpflanzaktionen undMüllsammelinitiativen. Der traditionelle 24-Stunden-Dienst, der den Ablauf eines Berufsfeuerwehrtages simuliert, war erneut das große Highlight. Für das kommende Jahr sind neben dem Stadtzeltlager weitere spannende Projekte geplant.
Spielmannszug: Eine herausfordernde Zeit Der Spielmanns- und Hörnerzug der Feuerwehr Goslar sieht sich, wie viele traditionelle Vereine, mit sinkenden Mitgliederzahlen konfrontiert. Angesichts dieser Entwicklung wurde beschlossen, den Spielmannszug vorübergehend zu pausieren. Diese Phase soll genutzt werden, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Altersabteilung: Weisheit und Erfahrung bewahren Die Altersabteilung präsentierte sich mit gewohntem Elan. Auch wenn der aktive Dienst hinter ihnen liegt, bleiben die Kameraden dieser Abteilung eine wichtige Stütze der Feuerwehr. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen stehen sie der aktiven Wehr immer zur Seite und tragen dazu bei, die Traditionen und die Geschichte der Feuerwehr Goslar zu bewahren.
Ehrungen – Würdigung langjähriger Verdienste
Ein Höhepunkt der Jahreshauptversammlung war die Ehrung langjähriger Mitglieder, die für ihr herausragendes Engagement und ihre jahrzehntelange Treue zur Feuerwehr Goslar ausgezeichnet wurden. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier übernahm die feierliche Übergabe der Auszeichnungen und würdigte die Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienst der Allgemeinheit.
Für 25 Jahre aktiven Dienst wurde Christian Luge geehrt.
Die Auszeichnung für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst erhielten Dirk Assmann, Jens Gerbert, Volker Junge, Carsten Kreie, Monika Nagel, Jens Schur und Timo Wehner.
Klaus Eisoldt wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt.
Besonders beeindruckend ist die langjährige Verbundenheit der Kameraden, die auf ein halbes Jahrhundert Feuerwehrdienst zurückblicken können. Michael Schreyer wurde für 50 Jahre aktiven Dienst in der Gruppe 2 ausgezeichnet. Mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 50-jährige Mitgliedschaft wurden zudem Hans-Joachim Störich, Rolf Richter, Ulrich Müller, Dieter Bothe und Klaus Rebetje aus der Altersabteilung geehrt.
Eine besondere Anerkennung erhielten Wilfried Spohde und Joachim Gehrke, die für beeindruckende 60 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit mit dem Ehrenzeichen des LFV Niedersachsen ausgezeichnet wurden.
Mit großem Applaus würdigte die Versammlung die Geehrten und ihren außergewöhnlichen Einsatz für die Feuerwehr Goslar – ein Beweis für den langjährigen Zusammenhalt und die starke Kameradschaft innerhalb der Wehr.
Grußworte der Gäste
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier lobte die hervorragende Zusammenarbeit über die Ortsgrenzen hinweg und würdigte die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Goslar. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner hob insbesondere die freiwillige Hochwasserhilfe derFeuerwehr hervor und betonte die Investitionen der Stadt in die Feuerwehr sowie die positive Entwicklung der Kinderfeuerwehren in den drei Stadtteilen. Kreisbrandmeister Uwe Fricke brachte seine Anerkennung mit einem humorvollen, aber zugleich lobenden Rückblick auf das vergangene Jahr zum Ausdruck.
Wechsel in der Führungsebene
Ein bedeutender Punkt der Versammlung war der Wechsel in der Wehrführung. Nach fast sechs Jahren im Amt verabschiedete sich Ortsbrandmeister Udo Löprich. In seiner letzten Rede als Ortsbrandmeister dankte er allen Kameraden und Partnern für die gute Zusammenarbeit. Er betonte, dass es schöne sechs Jahre gewesen seien, und machte deutlich, dass er der Feuerwehr Goslar weiterhin als Kamerad und Freund erhalten bleiben werde. Seinem Nachfolger Kevin Schmidt wünschte er viel Erfolg.
Kevin Schmidt hielt eine kurzweilige Laudatio auf seinen Vorgänger und würdigte dessen Engagement, Führungsstärke und Ehrlichkeit. Besonders in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie habe Löprich mit Weitsicht die Weichen für die Zukunft der Feuerwehr gestellt. Schmidt betonte, dass auch wenn Löprich manchmal selbstkritisch über Dinge sprach, die er nicht erreicht habe, viel wichtiger sei, was er für die Feuerwehr erreicht hat: eine starke, gut aufgestellte und motivierte Einsatztruppe.
Mit großem Applaus endete die Versammlung.
Text Michel Langlotz

























