Datum: 2. Januar 2010 um 8:39 Uhr
Einsatzbericht:
Nachdem die Ortsfeuerwehr Goslar auf eine ruhige Silvesternacht zurückblicken konnte, kam das dicke Ende am Abend des Neujahrstages.
Um 20:09 Uhr wurde zunächst die Ortsfeuerwehr Goslar zu einem Zimmerbrand in die Breite Strasse alarmiert. Den zuerst eintreffenden Kräften bot sich zunächst folgendes Bild: In einem Haus auf der Breiten Strasse war es auf der Gebäuderückseite in einer Wohnung zu einem Schadenfeuer gekommen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der enormen Wärmestrahlung konnten sich die Angriffstrupps nur sehr langsam den Weg zum Brandherd bahnen. Es wurden sofort zwei Angriffstrupps im Innenangriff vorgeschickt und von der Rückseite, von einem kleinen Hinterhof, wurde ein Aussenangriff vorgetragen. Die ersten Bemühungen galten allerdings zunächst der Suche nach dem Hausbewohner, der sich nach ersten Erkenntnissen noch in der Wohnung befinden sollte. Nach rund zehn Minuten konnte er in der hofseitigen Wohnung entdeckt werden. Bewusstlos wurde er gerettet und sofort an den Rettungsdienst übergeben.
Nun konnte die Brandbekämpfung im Gebäude intensiviert werden. Was aufgrund der extrem starken Verrauchung für die Einsatzkräfte zunächst nicht erkennbar war, war ein Installationsschacht, der aus dem Keller kommend in der Gebäudemitte über alle Etagen bis hin zum Dachgeschoß führte. In diesem Schacht liefen Heizungsrohre und der mit einem Metallrohr eingefasste Schornstein. In diesem Schacht konnte sich das Feuer, zunächst aufgrund der Menschenrettung für die Feuerwehr unbemerkt, bis zum Dachstuhl hin ausbreiten.
Das Feuer konnten sich hier ungehindert auf allen Etagen ausbreiten. Es folgte eine umfassende Nachalarmierung von Einsatzkräften. Es wurden alle Ortsfeuerwehren des Stadtverbandes alarmiert und zusätzlich die Feuerwehr Langelsheim mit dem Teleskopgelenkmast. Nun wurde ein massiver Löschangriff über die Drehleiter Goslar und den Teleskopgelenkmast Langelsheim zu beiden Seiten des Brandhauses vorgetragen. Zeitgleich waren zwei Angriffstrupps im Innenangriff im Dachgeschoß im Einsatz. In den beiden Nachbarhäusern wurden ebenfalls mehrere Trupps eingesetzt um auch hier die Brandausbreitung zu verhindern. Dies führte schließliich zum Erfolg, so dass die Ausbreitung des Brandes auf die Nachbarhäuser verhindert werden konnte. Teilweise mussten allerdings in den Nachbarhäusern Wände und Böden geöffnet werden um einzelne Glutnester gezielt bekämpfen zu können.
Aufgrund der äußerst engen und verwinkelten Bebauung zogen sich die Löscharbeiten nocht weiter bis in die Nacht hinein. Erst gegen 3:00 Uhr morgens konnte “Feuer unter Kontrolle” gemeldet und die ersten Einsatzkräfte nach Hause entlassen werden. Bis dahin waren rund 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, Polizei, der Stadt Goslar und der Harz Energie vor Ort. Eine Brandwache der Feuerwehren Hahndorf, Jerstedt, Hahnenklee-Bockswiese und Oker überwachten die Einsatzstelle noch bis in die Vormittagsstunden. Der entstandene Schaden, beläuft sich nach ersten Schätzungen, auf rund 500.000 ‚¬. Der von der Feuerwehr gerettete Bewohner erlitt allerdings eine lebensgefährliche Rauchgasvergiftung und Verbrennungen. Er konnte am Samstag nachmittag, nachdem sich sein Zustand stabilisiert hatte, in eine Spezialklinik nach Hannover verelegt werden. Auch Oberbürgermeister Henning Binnewies machte sich noch in der Nacht ein Bild der Situation.
Ein besondere Dank gilt den vielen Anwohnern, die die Einsatzkräfte zunächst mit heissen Getränken versorgten. Auch die Stephani-Gemeinde stellte großzügig im Gemeindehaus Räumlichkeiten für die Einsatzkräfte zur Verfügung. Immerhin herrschten an der Einsatzstelle eisige Temperaturen von -4° C und starker Schneefall.
Am Vormittag wurde von der Ortsfeuerwehr Goslar, nach Abzug der Brandwache noch der Keller ausgepumpt um der Harz Energie Zugang zum Wasserzähler zu verschaffen. Dieser sollte unbedingt noch vor dem in den nächsten Tagen zu erwartenden strengen Frost ausgebaut werden. Nach Abräumen der letzten Geräte rückten die letzten Kräfte um 13:30 Uhr ein. Die Einsatzstelle wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Brandursache ist unbekannt, Ermittlungen der Polizei laufen.
Eingesetzte Kräfte :
Feuerwehr Goslar : TLF 16/25, DLK 23-12, LF 16/12, TLF 24/50, LF 20/10, LF 8, ELW 1, KdoW-BvD, MTW, LKW, Kdow-StBM
Feuerwehr Hahndorf : TLF 16/24, LF 8, MTW
Feuerwehr Hahnenklee-Bockswiese : LF 10/6
Feuerwehr Jerstedt : TLF 16/24, LF 8, MTW
Feuerwehr Oker : TLF 16/25,T LF 8, LF 8, MTW
Feuerwehr Langelsheim : TLF 16/25, TLK, LF 8, ELW 1
Landkreis Goslar : Wechsellader Atemschutz, Schlauchwechselwagen, Kreisbrandmeister
Rettungsdienst KWB : 2 NEF, 2 RTW
DRK : 5 KTW sowie Stadt Goslar Fachdienst Gefahrenabwehr und Harz Energie
Weitere Bilder, vom DRK gemacht, finden Sie auf einer anderen Webseite.