Mit einer würdevollen Verabschiedung dankte die Goslarer Feuerwehr dem 18-jährigen Wirken von Hauptbrandmeister Olaf Laue. Zahlreiche Gäste der Feuerwehr, aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Organisationen und jahrelange Weggefährten begleiteten die Ehrungen und Würdigungen. Auch unsere Freunde aus den Partnerstädten nahmen die weiten Anreisen aus Arcachon, Beroun und Brzeg auf sich, um sich bei einem treuen Freund zu bedanken.
Mit der Leitung eines mittelständischen Unternehmens verglich Stadtbrandmeister Christian Hellmeier die Aufgaben des Ortsbrandmeisters einer Schwerpunktfeuerwehr. Die Ortsfeuerwehr Goslar hat mit 100 Einsatzkräften und weiteren 100 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr, der Altersabteilung, dem Spielmannszug und dem Musikzug insgesamt 200 Menschen, die individuell sind. Diese leitete Olaf Laue 18 Jahre bis Ende Juli. Eine Aufgabe mit Herausforderungen, Höhen und Tiefen, im Sinne der Hilfe für den Nächsten, rein ehrenamtlich, neben Familie und Beruf.
In dieser Zeit mussten weit über 4.200 Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen und Brandsicherheitswachen durch die Feuerwehr geleistet werden. Darunter 32 Großfeuer im eigenen Zuständigkeitsbereich. Daneben galt es das Jubiläum 150 Feuerwehr Goslar im Jahr 2005 als eine der ältesten Feuerwehr Norddeutschlands zu organisieren, umfangreiche technische Neuerungen umzusetzen und einen Förderverein für die Ortsfeuerwehr Goslar zu gründen. Ein besonderes Anliegen Laues mit dem Vorsitzenden Klaus Scheller. „Die strategische Ausrichtung eines Unternehmens“, bezeichnete Laues Nachfolger Udo Löprich die Aufgaben der vergangenen Jahre. Dazu gehörten die Schaffung von Standard-Einsatzregeln und auch eine umfangreiche Neuerung in der Organisation der Goslarer Feuerwehr.
Neben diesen Aufgaben galt es einer Entwicklung bei der Bewältigung umfangreicher Sicherheitsaspekte von Großveranstaltungen entgegen zu treten. Einem Mitgliederschwund musste der Hauptbrandmeister Laue nicht entgegen treten. In den vergangenen 18 Jahren konnten während der Jahreshauptversammlungen 216 Mitglieder als Neuaufnahmen vorgestellt werden. Im gleichen Zeitraum musste Laue aber auch die richtigen Worte für 34 verstorbene Kameraden finden.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk würdigte das Wirken einer Führungskraft, die mit 50 Jahren noch nicht in den Ruhestand tritt. Auf Beschluss des Verwaltungsausschusses der Stadt Goslar verlieh Dr. Junk in Anerkennung der Leistung für die Stadt Goslar die Ehrennadel der Stadt. Gemeinsam mit Stadtbrandmeister Christian Hellmeier erfolgte die Ernennung zum Ehrenortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Goslar auf Beschluss des Rates der Stadt Goslar.
Mit dem silbernen Feuerwehrehrenzeichen am Bande des Landes Niedersachsen zeichneten Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Regierungsbrandmeister Jürgen Ehlers den Hauptbrandmeister Laue in Anerkennung der erbrachten Leistungen im Bereich des Feuerlöschwesens aus. Auch die Niedersächsische Jugendfeuerwehr verlieh Laue das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr für die Verdienste für die Jugendfeuerwehr. Diese Auszeichnung nahmen Kreisjugendfeuerwehrwart Martin Butzlaff und der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Stefan Bettner vor.
Mehrere Gratulanten und Redner überbrachten Dank und Anerkennung für das umfangreiche ehrenamtliche Engagement. Auch für konstruktive Kritik. Als Vertreter der anwesenden Abordnungen aus den Partnerstädten bezeichnete Yvan Dupuy (Arcachon) den Abend als eine wichtige Etappe Laues. Bei den Expertenaustauschen der vergangenen Jahre konnte stets auf Augenhöhe gearbeitet werden. Wenn das System Feuerwehr als Ehrenamt gegenüber anderen europäischen Ländern in Deutschland abwicht, so sind die gleichen Probleme festzustellen. Aber auch die gleichen Aufgabenlösungen erarbeitet, wie Dupuy betont. Hier brachte sich der frühere Goslarer Ortsbrandmeister stets mit ein.
Mithin gestaltete sich die Verabschiedungsveranstaltung kurzweilig. Neben den Ehrungen und der musikalischen Umrahmung durch den Musikzug der Feuerwehr Langelsheim bat die Jugendfeuerwehr zu einem kleinen Wettbewerb. Olaf Laue trat gegen seinen Sohn Tim an. Mehrere spezielle Knoten galt es schnellstmöglich und richtig anzufertigen. Zusätzliche Fragen aus verschiedenen Bereichen der Ausbildung mussten beantwortet werden. Knapp entschied Laue Junior den Wettstreit für sich.
Der geehrte selbst dankte ergriffen für die Ehrungen, die Redebeiträge und den für ihn organisierten Abend. „Die Teilnahme unserer Partnerstädte freut mich sehr“ freute sich Laue. Mit Stolz und Dankbarkeit konnte er 18 Jahre eine der ältesten Feuerwehr in Norddeutschland führen. So endete am Ende eine würdige Verabschiedung musikalisch. Dirk Assmann und Ullrich Kohl intonierten eine auf den Ehrenortsbrandmeister Olaf Laue umgeschriebene Version Frank Sinatras „I did it my way“.