Wie wichtig es ist parterschaftliche Beziehungen zu haben, zeigt sich dieser Tage einmal wieder deutlich. Neben den intensiven Kontakten zu den Feuerwehren der Goslarer Partnerstädte Arcachon (Frankreich), Beroun (Tschechien) und Brzeg (Polen) pflegen wir auch eine Freundschaft mit dem portugisischen Aveiro. Kameradschaftlicher Umgang aber auch der Austausch der technischen und taktischen Feuerwehrtätigkeiten in Brandschutz und Hilfeleistungen hat einen intensiven Austausch angekurbelt. Gerade auch die auf EU-Ebene erfolgten Expertenaustausch-Programme haben uns weit gebracht.
Mehrere Tage hatten wir nun wieder einmal Besuch von unseren Freunden. Durch die Verabschiedung von Olaf Laue als langjähriger Ortsbrandmeister (wie berichtet) folgten unsere Freunde unserer Einladung. Bedauerlich, aus Aveiro konnte keine Abordnung an den Harzrand reisen. Die Waldbrände in der Region Aveiro ließen die Anreise der Einsatzkräfte nicht zu.
Durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm lernten unsere Freunde unsere Region wieder einmal besser kennen. So konnte im Rahmen des VW-Programms “Pro Ehrenamt” das Stammwerk des Autobauers Volkswagen in Wolfsburg besichtigt werden. Neben einer interessanten Werkführung durch die Produktion fehlte ein Besuch der Werkfeuerwehr nicht. Diese hat zu Jahresbeginn eine neue Feuerwache in Betrieb genommen. Ein umfangreicher Bau mit dem heutigen Standard angepassten Räumlichkeiten und Werkstätten. Auch hier fanden Lösungen bei der Brandbekämpfung von E-Fahrzeugen in intensivem Austausch Gedanken, die mit nach Hause genommen werden konnten. Die Werkfeuerwehr ist auf einer Fläche der Größe Gibraltars für die Sicherheit von bis zu 70.000 MitarbeiterInnen zuständig. Der Klassiker, die Currywurst, fehlte zum Mittagstisch nicht.
Der Samstag stand mit der Verabschiedungsfeier im Mittelpunkt. Denoch fehlte es an Betreuung nicht. Ein lockerer Spaziergang durch die Straßen und den Plätzen Goslars fehlte nicht. Am Sonntag machte sich die Gruppe auf zum Weltkulturerbe Rammelsberg. Glück Auf. Mit einer Führung durch das frühere Bergwerk lernten unsere Gäste den wichtigsten Teil Goslarer Geschichte kennen. Am Ende durfte das Tscherper-Frühstück der Bergmänner nicht fehlen. Hier hatte Museumsdirektor Gerhard Lenz und sein Team einen wesentlichen Teil zum Gelingen dieses Tages beigetragen.
Der “Berg” war den Feuerwehrkräften aus den Partnerstädten nicht unbekannt. Vor zwei Jahren fand ein Expertenaustausch zum Thema Digitalfunk statt. Es konnten in einem praktischen Teil die Problematik der Funkverbindung unter Tage analysiert werden. Gemeinsam wurden auch Problemlösungen ausprobiert. Die Grundlage eines Austauschs. Wenngleich wir unterschiedliche Sprachen sprechen, sind die Aufgaben und Probleme in vielerlei Hinsicht die Gleichen.
Der offizielle Abschied gehört mittlerweile als Ritual dazu. Ein gutes Essen, abschließende Worte fernab eines Protokolls, aber auch das Singen der Nationalhymnen, beenden stets die Zusammenkünfte am letzten gemeinsamen Abend. Der europäische Gedanke wird so seit vielen Jahren gelebt. In Frendschaft, auf Augenhöhe und Respekt voreinander.