Für Ortsbrandmeister Udo Löprich und seine Goslarer Feuerwehr endet ein besonderes Jahr. Einsätze, Veränderungen, unvorhergesehene Ereignisse aber auch Dankbarkeit bestimmten die vergangenen 52 Wochen.
Rund 300 Einsätze werden zum Jahreswechsel durch die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner der Kaiserstadt abzuarbeiten sein. Weniger als in den Vorjahren, durch zwei Lockdowns aber auch eine logische Konsequenz. „Es waren dann immer weniger Leute unterwegs“, weiß Löprich. Dennoch ein hohes Niveau für eine Schwerpunktfeuerwehr mit ehrenamtlichen Einsatzkräften. Das seit März die Einsätze ohne personelle Schwierigkeiten ablaufen konnten, war auch einem ausgeklügelten Konzept der Feuerwehr zuzurechnen. Weniger Einsatzkräfte auf den Fahrzeugen, dafür aber im Bedarfsfall ein Fahrzeug mehr. Zu Engpässen im Einsatzverlauf hat die Maßnahme nicht geführt.
Sturmtief „Sabine“ und „Victoria“ brachten im Februar mit viel Wind auch viel Arbeit mit sich. Im Januar brannte eine Wohnung im Hochhaus an der Danziger Straße aus. Zahlreiche Personen mussten evakuiert werden. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Ein Tiefbauunfall in der Alten Heerstraße beschäftigte die Einsatzkräfte über Stunden. Der im Erdreich eingebrochenen Bauarbeiter konnte verletzt gerettet werden. Ein kleiner Einblick in das Einsatzgeschehen mit entsprechenden Herausforderungen.
Die Ausbildung hat sich in diesem Jahr „unfreiwillig“ verändert. Positiv hat sich dabei die Digitalisierung einer freiwilligen Feuerwehr erwiesen. Mit der Aussetzung des Ausbildungsbetriebes hat sich innerhalb kurzer Zeit die Ausbildung per Videokonferenz etabliert. Themen wie beispielsweise Einsatzhygiene; Vegetationsbrandbekämpfung und Eisrettung standen auf dem digitalen Ausbildungsplan. So konnten neue Inhalte ausgebildet und bekanntes vertieft werden. Intensiv mussten sich die Einsatzkräfte auch mit dem im Jahr 2019 übergebenen neuen Gerätewagen Logistik auseinandersetzen. Nach Aufhebung des ersten Lockdowns war dies in Kleingruppen möglich.
Die kameradschaftlichen Veranstaltungen fehlen. Der Austausch außerhalb des Einsatzdienstes liegt sozusagen brach. Keine gemeinsame Bratwurst oder auch mal ein Gespräch, selbst der vorbereitete Tag der offenen Tür musste ausfallen, bedauert Ortsbrandmeister Löprich. Abgesagt werden musste auch die Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Ortsfeuerwehr.
Ein besonderer Dank geht an den Förderverein der Ortsfeuerwehr Goslar e. V. der durch die Unterstützung viele Projekte realisiert hat. Ein besonderer Dank geht an die kleinen und großen Spender. Ohne freundliche Zuwendungen wären einige Anschaffungen nicht möglich. Feuerwehrschränke (Spinde) für die Jugendfeuerwehr aus einer Pfandsammelaktion, Dienstbekleidung, Monitore und vieles mehr haben die ehrenamtliche Arbeit an vielen Stellen erleichtert. Spenden für einen Rollcontainer-Hygiene tragen dazu bei, dass Einsatzhygiene als immer wichtiger werdender Bestandteil forciert werden kann. Nicht zu vergessen die Beschaffungen der Stadt Goslar. Allen voran der Kommandowagen für den Brandmeister vom Dienst. Ein VW Tiguan ist ein ideales Fahrzeug um den wöchentlichen Bereitschaftsdienst abzuleisten. „Ob in der Stadt oder im Gelände, die Führungskräfte sind sicher unterwegs und können so durch zügiges Eintreffen an der Einsatzstelle die richtigen Entscheidungen für den Einsatzverlauf treffen“, berichtet Löprich.
So zeigt sich der Goslarer Ortsbrandmeister in vielerlei Hinsicht sehr dankbar. Gegenüber seinen Einsatzkräften und Mitgliedern der Goslarer Feuerwehr für die Disziplin und Geduld im Zusammenhang mit der Pandemie. Aber auch über die große Einsatzbereitschaft bei den vielen Einsatzereignissen. Den Freunden und Gönnern der Wehr ist Löprich ebenso verbunden wie den Ratsfraktionen und der Verwaltung der Stadt Goslar. Der Dank geht mit den Wünschen für ein sich zum Positiven entwickelnden Jahr 2021 einher.