Am 18. Februar 2023 fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Goslar statt. Der Ortsbrandmeister, Udo Löprich, begrüßte kurz nach 18:00 Uhr die zahlreichen Anwesenden und eröffnete die Versammlung. Er lobte das Engagement der Einsatzkräfte und dankte diesen an erster Stelle für ihren unermüdlichen Einsatz. In seinem Jahresbericht gab Löprich einen Einblick in die Aktivitäten der Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr, insbesondere über die Einsätze und die Ausbildung der Feuerwehrleute. Das Jahr sei ereignisreich und fordernd gewesen. Kleine und große Herausforderungen wurden gemeistert. Im Bezug auf die jüngsten Angriffe auf Einsatzkräfte im Bundesgebiet lobt Löprich die Goslarer Bürger, welche der Feuerwehr den nötigen Respekt entgegenbrächten und oftmals mit Getränken und Snacks an den Einsatzstellen unterstützen.
Im Jahr 2022 blicke man auf 428 Einsätze zurück. Diese gliederten sich in 209 Brandeinsätze und 219 Hilfeleistungseinsätze sowie zwölf Brandsicherheitswachen auf. Einige besondere Einsätze wurden dezidiert hervorgehoben. Noch während Löprich über diese Einsätze berichtete, erfolgte die vierte Alarmierung dieses Tages. Ein Heimrauchmelder hatte im Stadtteil Jürgenohl ausgelöst. Die eingeteilte Bereitschaft nahm unverzüglich die Anfahrt zur Einsatzstelle auf. Abschließend blickte der Ortsbrandmeister auf den besonders unruhigen und einsatzreichen Jahreswechsel zurück.
Auch auf die zahlreichen Dienst- und Ausbildungsabende blickt Löprich stolz zurück. 130 Dienstabende wurden von den verschiedenen Fach(Gruppen) über das Jahr geleistet, was insbesondere dem Engagement der Zug- und Gruppenführer zu verdanken sei, welche die Dienste lehr- und abwechslungsreich gestalteten. Abschließend verkündete der Ortsbrandmeister die aktuellen Mitgliederzahlen. Alle Abteilungen der Goslarer Feuerwehr umfassten 216 Personen, davon 124 aktive Mitglieder der Einsatzabteilung.
Der Jugendwart, Jan Sievers, gab einen Überblick über die Aktivitäten der Jugendabteilung. Die Jugendlichen hatten im vergangenen Jahr erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen und ihr Können unter Beweis gestellt, endlich wieder, ergänzt Sievers, da zwei schier endlose Jahre der Ausbildung am Computerbildschirm im Frühjahr des letzten Jahres ein Ende gefunden hatten. Ein Höhepunkt der nun wieder praktisch und haptisch stattfindenden Ausbildung war zweifelsohne der 24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehr, welcher in Kooperation mit dem Brandmeister vom Dienst, Markus Baginski, und Ortsbrandmeister Udo Löprich stattfand.
Es habe auch Wehrmutstropfen gegeben, so zum Beispiel die spontane Absage der Jugendlichen aus unserer Partnerstadt Arcachon aus Frankreich bezüglich des Zeltlagers, welche vom dortigen großen Waldbrand herrührte. Seinen Bericht schließend dankte Sievers allen unterstützenden Kräften, welche mit ihrem vielseitigen Einsatz die Dienste und Sonderveranstaltungen maßgeblich unterstützt hatten. Löprich pflichtete diesen Danksagungen überzeugt bei.
Kim-Alexandra Debes stellte als neue Leiterin die Aktivitäten rund um das klingende Spiel des Spielmannszuges vor. Ein besonderes Highlight sei die Teilnahme am 1100-jährigen Stadtjubiläum der Stadt Goslar gewesen. Man blicke positiv gestimmt auf die kommenden Jahre.
Der Musikzug besteht leider seit Jahresbeginn nicht mehr. Löprich bedauert, dass diese Abteilung nicht mehr besteht, jedoch sei es an der Zeit gewesen, einen Schlussstrich zu ziehen.
Hans Hartmann, der stellvertretende Leiter der Altersabteilung, informierte über die Aktivitäten der älteren Mitglieder der Feuerwehr. Auch diese Abteilung hatte unter den pandemiebedingten Auflagen besondere Herausforderungen zu bewältigen. Gruppengröße und Dienstzeiten mussten angepasst werden, dennoch habe man dies kompetent gemeistert. Als besondere Veranstaltung hob Hartmann das Treffen der Altersabteilungen aller Ortswehren mit Besichtigung des historischen Rathauses und des Kulturmarktplatzes hervor.
Der scheidende stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Hermanns gab einen Überblick über die Fahrzeuge und Geräte der Feuerwehr. Er stellte die neuen Anschaffungen vor und erläuterte den aktuellen Stand der Wartungsarbeiten, indem er auf die Tätigkeiten der Gerätewarte verwies. 375 Arbeitsstunden wurden durch drei Ehrenamtliche im vergangenen Jahr abgeleistet. 11.900 Kilometer Fahrtstecke haben alle Einsatzfahrzeuge zusammengesammelt, was einer Reise von Goslar bis Kapstadt entspricht. Besonders hob Hermanns die wichtige Arbeit der Atemschutzwerkstatt hervor, welche die Lebensversicherung der Atemschutzgeräteträger durch die akribische Prüfung aller Gerätschaften sei.
Im Anschluss an die Berichte wurden Vorstellungen und Verpflichtungen durchgeführt, hierbei wurden die sieben neuen Kameraden: Andreas Alberts, Leon Carli, Wolfgang Schulz, Florian Böhmler, Tobias Friesse, Jolina Habich und Noel Reuter von Ortsbrandmeister Udo Löprich vorgestellt. Verpflichtet wurden als Anwärter: Marvin Gürtler, Maximilian Engler, Percy Engler, Florian Böhmler, Julian Heger, Tim Laue und Noel Reuter. Als Besonderheit wurden heute zeitgleich Vater Percy und Sohn Maximilian Engler ernannt, ein Novum für die Goslarer Wehr.
Alsdann kam es zu den Beförderungen: Angelina Schrötter wurde zur Oberfeuerwehrfrau befördert, Marcel Volkmer und Luca Martinu zum Hauptfeuerwehrmann sowie Christian Rupp zum Ersten Hauptfeuerwehrmann. Stadtbrandmeister Christian Hellmeiner nahm anschließend weitere Beförderungen vor. Sven Eisoldt wurde zum Löschmeister befördert, wie auch Kenneth Klapproth. Stefan Bravin wurde zum Oberlöschmeister befördert, Frank Hermanns und Markus Baginski zum Oberbrandmeister.
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier fuhr anschließend mit den Ehrungen fort
Das Feuerwehrabzeichen in Silber für 25 Dienstjahre in der aktiven Wehr erhielten Sina Bravin und Michael Heger. Für ebenfalls 25 Dienstjahre in der Feuerwehr wurde Jaqueline Diercks aus dem Spielmannszug mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen geehrt.
Über stattliche 40 Dienstjahre in der aktiven Wehr und der damit verbundenen Auszeichnung konnten sich Olaf Laue, Jörg Spier, Mathias Jordan, Christian Evers und Dirk Meisner freuen. Sie blicken auf ein sehr intensives Einsatzleben in einer Freiwilligen Feuerwehr zurück.
Das Feuerwehrabzeichen in Gold erhielten Rolf Koch und Frank Slotta für 50 Dienstjahre in der aktiven Wehr. Für beachtliche 60 Dienstjahre in der Feuerwehr wurde Ernst Nitsch mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet.
Nach den Ehrungen war es Ortsbrandmeister Udo Löprich eine große Ehre, Frank Slotta zum Ehrenmitglied der Ortsfeuerwehr zu ernennen. Eine Aufgabe, welche ihn auch persönlich große Freude bereitete, wie er dem Auditorium strahlend mitteilte.
Anschließend gab es Grußworte der Gäste, die ebenfalls an der Versammlung teilgenommen hatten. Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner betonte die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit in Bezug auf die zwei Großeinsätze der letzten Wochen. Rat und Verwaltung stünden jederzeit hinter der Arbeit der Feuerwehr Goslar. Mit Einführung einer Jubiläumszuwendung und eines Budgets für die Jugendfeuerwehr spiegelt sich die Wertschätzung wieder.
Stadtbrandmeister Cristian Hellmeier ergriff als nächstes das Wort. Er verweis lobend und anerkennend auf die Einsatzzahlen des vergangenen Jahres, stellte zugleich klar, dass diese Einsatzzahlen nicht normal seien. Man habe ein ordentliches Brett im ehrenamtlichen Bereich gebohrt und auch perspektivisch zu bohren. Dennoch hätten die Großschadenslagen der letzten Wochen gezeigt, wie effektiv die Goslarer Feuerwehren agierten und, dass die Bürger hinter ihren Feuerwehren stünden, welche alle Aufgaben zur vollen Zufriedenheit der Bürger meisterten.
Resümierend lobt Hellmeier die Sticker-Stars Aktion, welche in Kooperation mit den Ortsfeuerwehren initiiert wurde. 14.000 Sticker habe man verkauft, ein weiteres Indiz für die Leistungsfähigkeit aller Abteilungen der Feuerwehren.
Weitere Grußworte steuerten Kreisbrandmeister Uwe Fricke, Christoph Willeke (MdL) und Carl Schierarndt von der Polizei Goslar bei.
Insgesamt war die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Goslar eine gelungene Veranstaltung, bei der die Mitglieder und Gäste auf das vergangene Jahr zurückblickten und sich auf die kommenden Aufgaben vorbereiteten. Nach dreieinhalb Stunden, um 21:30 Uhr, wurde die Versammlung geschlossen und die Kameraden und Gäste konnten sich an ihren traditionellen Mettwürsten, Bretzeln und sauren Gurken erfreuen.
Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr, Glück auf!