Am Montagabend fand eine großangelegte Alarmübung der Feuerwehr Goslar statt. Um die Einsatzübung realistisch zu gestalten, löste zunächst die Brandmeldeanlage aus. Als die ersten Kräfte am Einsatzort ankamen, wurde schnell deutlich, dass es sich um ein Gebäudefeuer mit 2 vermissten Personen handelte. Folglich wurde sofort das Alarmstichwort auf B2Y erhöht, im weiteren Verlauf der Übung wurde die Einsatzlage auf „Feuer groß“ [B3Y] erhöht und in diesem Rahmen die Feuerwehren aus Jerstedt und Oker sowie die Feuerwehr Hahndorf für die Hygienekomponente hinzugezogen. Am Ende sollten 19 Einsatzfahrzeuge vor Ort sein.
Zur angenommenen Lage des Szenarios:
Ausgearbeitet hatte die Übung Ortsbrandmeister Udo Löprich zusammen Zugführer Gunnar Pickahn. Bei Schweißarbeiten war ein Feuer ausgebrochen, zwei anwesende Personen, welche das Feuer löschen wollten, waren kollabiert und bedurften somit der schnellen Rettung aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.
Es ist seit längerer Zeit die erste Alarmübung auf Ortsebene, da die Übung am Krankenhaus des Vorjahres eine Übung des Stadtverbandes war. Das Hauptaugenmerk habe auf der Evaluation der internen Prozesse gelegen, berichtet Löprich im Anschluss, mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden. Die Erhöhung des Alarmstichwortes sei umgehend veranlasst worden, zudem habe auch der Führungskreis planmäßig funktioniert. Man habe die richtigen Prioritäten gesetzt, indem zunächst die Menschenrettung koordiniert wurde und im weiteren Verlauf die Brandbekämpfung sowie der Schutz umliegender Objekte initiiert. Auch die Verfügbarkeit von Löschwasser, die Praktikabilität des Funkverkehrs und das Bilden der Einsatzabschnitte sei gut verlaufen. Selbiges gelte auch für die Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehren. Dieser Bewertung stimmten auch der Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und dessen Stellvertreter Frank Slotta, einen Blick auf ihre Notizen werfend, zu.
Wir bedanken uns in besonderen Maßen bei der Firma BAUKING, die uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat. Ebenso bei den Kameraden der Feuerwehren aus Hahndorf, Jerstedt und Oker für die tatkräftige nachbarschaftlicher Unterstützung sowie bei unseren Freunden der DRK-Bereitschaft Goslar. Weiterer Dank geht an die Verkehrsteilnehmer, welche die leichten Verzögerungen in der Hildesheimer Straße mehrheitlich verständnisvoll hinnahmen.
Hintergrund: Alarmübungen
Unangekündigte Alarmübungen sind von großer Bedeutung für die Feuerwehr aus verschiedenen Gründen. In erster Linie bieten sie den Einsatzkräften die Möglichkeit, sich mit realitätsnahen Situationen auseinanderzusetzen. Durch unerwartete Szenarien können sie ihre Fähigkeiten und ihr Wissen unter authentischen Bedingungen testen. Dabei müssen sie schnell reagieren, Prioritäten setzen und ihre Fertigkeiten unter Stress beweisen. Darüber hinaus dienen unangekündigte Alarmübungen der Überprüfung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Während dieser Übungen wird festgestellt, ob die Ausrüstung ordnungsgemäß funktioniert, die Kommunikation reibungslos verläuft und die Einsatzkräfte gut koordiniert sind. Etwaige Schwachstellen und Engpässe können identifiziert und anschließend behoben werden, um die Einsatzbereitschaft zu verbessern. Besonders für neue Mitglieder der Feuerwehr sind unangekündigte Alarmübungen von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen es ihnen, sich mit den Abläufen, Verfahren und der Teamarbeit vertraut zu machen. Des Weiteren dienen unangekündigte Alarmübungen der Bewertung der Reaktionszeit der Feuerwehr. Eine schnelle Reaktion ist entscheidend, um Menschenleben zu retten und Schäden zu minimieren. Durch regelmäßiges Training und unangekündigte Übungen können Verbesserungen in Bezug auf die Reaktionszeit erzielt werden. Neben der praktischen Umsetzung tragen unangekündigte Alarmübungen auch zur Verbesserung der Einsatzplanung bei. Durch die Durchführung dieser Übungen können Einsatzpläne überprüft und verbessert werden. Schwachstellen können erkannt und Maßnahmen ergriffen werden, um die Effizienz und Wirksamkeit der Feuerwehraktionen zu steigern.