Die Asklepios Harzkliniken Goslar waren das Ziel der diesjährigen Stadtverbandsübung unter der Leitung von Stadtbrandmeister Burkhard Siebert. Angenommene Lage war ein Zimmerbrand auf der Station B16 im 3. Obergeschoß des Gyn Traktes. Die Station B16 war zum Übungszeitpunkt mit 9 “echten” Patienten und 13 “Übungspatienten” belegt. Die “echten” Patienten wurden kurz vor Übungsbeginn informiert und gefragt, ob sie in die Übung mit eingebunden werden wollen. Dazu erklärten sich alle 9 bereit. Somit gab es 22 Patienten, 13 Verletzte und 9 Betroffene die es zu evakuieren galt.
Mittels Nebelmaschinen wurde dann gegen 17:25 Uhr begonnen für ein realistisches Szenario zu sorgen. Um 17:29 Uhr wurde der erste Alarm über die Brandmeldeanlage des Krankenhauses der Feuerwehreinsatz – und Rettungsleitstelle der Kreiswirtschaftsbetriebe gemeldet, die daraufhin gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung der Ortsfeuerwehr Goslar den BvD und ein Tanklöschfahrzeug alarmierte. Noch während der Alarmierung kam dann der Anruf aus den Harzkliniken mit dem Hinweis “Starke Rauchentwicklung im Bereich der Station B16”. In Abstimmung mit dem Brandmeister vom Dienst wurden dann sofort sämtliche Kräfte der Ortsfeuerwehr Goslar alarmiert. Der kurze Zeit später ausrückende ELW ließ zusätzlich noch die Feuerwehr Langelsheim mit dem Teleskopgelenkmast alarmieren.
Den zuerst eintreffenden Kräften wurde sehr schnell klar, das hier eine umfangreiche und personalintensive Rettungsaktion eingeleitet werden mußte, was zur weiteren Nachalarmierung der Ortsfeuerwehren Hahndorf, Jerstedt und Oker führte; mit Schwerpunkt Menschenrettung, Einsatz von Atemschutzgeräteträgern.
Nun stand im Vordergrund, die angelaufenen Maßnahmen mit der Krankenhausleitung und dem Rettungsdienst abzustimmen und zu koordinieren. Die Gesamteinsatzleitung hatte mittlerweile Stadtbrandmeister Burkhard Siebert übernommen.
Als Beobachter waren nun auch Kreisbrandmeister Manfred Friedrich, Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies und Landrat Stephan Manke am Ort eingetroffen.
Der Einsatz der Feuerwehren wurde in drei Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt hatte die Aufgabe der Menschenrettung / Atemschutzeinsatz, der zweite Abschnitt übernahm die Brandbekämpfung vom Garteneingang des Traktes und der dritte Abschnitt die Brandbekämpfung auf der Gebäudevorderseite. Zusätzlich wurde ein Abschnitt vom Rettungsdienst übernommen, der in Verbindung mit dem Krankenhaus, die Verletzten sichtete und die Entscheidung über Verbleib oder Abtransport der Verletzten in andere Krankenhäuser zu treffen hatte.
Alle Verletzten wurden zunächst von der Feuerwehr aus dem Gefahrenbereich gerettet und dann an den Rettungsdienst übergeben. Dieser sammelte die Patienten im Bereich der ärztlichen Aufnahme, um sie dort sichten zu können.
Gut eine Stunde nach der ersten Alarmierung konnte gemeldet werden “Alle Patienten gerettet” Zur weiteren Versorgung wurden drei “Übungsverletzte” verlegt, darunter ein Schwerstbrandverletzter, zehn “Übungsverletzte” konnten durch das Krankenhaus versorgt und stationär aufgenommen werden.
Im Einsatz waren mittlerweile knapp 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Deutschem Roten Kreuz und der Polizei. Insgesamt waren rund 40 Einsatzfahrzeuge eingesetzt.
Solch eine große Übung bedarf einer Menge Vorbereitung, so wurde diese Übung zweigeteilt vorbereitet. Der Goslarer Ortsbrandmeister Olaf Laue übernahm zusammen mit dem Zugführer Michael Gerbert und Wibke Schur die Ausarbeitung des Feuerwehrszenarios, ergänzt durch Stefan Kruse und Peter Broszeit, beide Mitarbeiter der Harzkliniken, die die Verletztensituation vorbereiteten und sehr realistisch darstellten.
Im Anschluß an die Übung bedankte sich Stadtbrandmeister Burkhard Siebert bei den Teilnehmern für ihren Einsatz. Eine Nachbereitung der Übung auf Führungsebene wird folgen, um die gemachten Erfahrungen auszutauschen und bei Ernstfällen berücksichtigen zu können. Der Geschäftsführer der Harzkliniken, Heinz-Otto Nargorny, bedankte sich ebenfalls bei allen beteiligten für ihren Einsatz, an diesen Dank schloß sich Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies an.
Unser Dank geht an dieser Stelle nochmals an den Geschäftsführer der Harzkliniken und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gelegenheit während des normalen Krankenhausbetriebes eine Übung in solchem Umfang durchführen zu können, ist ein echter Glücksfall und für alle Beteilligten für den Ernstfall sehr hilfreich.
Bilder von der Übung finden Sie hier !