Seit Jahren wird das Programm zum Stadtjubiläum „1100 Jahre Goslar“ geplant. Zahlreiche kleine und große Veranstaltungen ziehen dabei auch unzählige Menschen an. Herausragend sind in diesem Jahr drei Sommerkonzerte vor der historischen Kulisse der Kaiserpfalz. Aber auch der Jubiläumsumzug, eingebettet in das größte Schützenfest in Südniedersachsen, sorgt für zeitweilige Verkehrsbehinderungen in der historischen Altstadt. Im September steigt dann noch das fünftägige Altstadtfest.
Warum muss dann die Feuerwehr eine umfangreiche Planung für Brandsicherheitswachen und Wachbereitschaften vornehmen? Zu Jahresbeginn stand für Ortsbrandmeister Udo Löprich fest, hier muss vorausschauend geplant werden. Denn neben den Veranstaltungen wurden auch Baumaßnahmen auf wichtigen Straßenverbindungen um und in Goslar bekannt. Einsatzwege werden für die Feuerwehr den ganzen Sommer bis in den Herbst stark eingeschränkt.
Mit den Planungen und dem Kartenvorverkauf für die Sommerkonzerte fertigten die Verantwortlichen ein Sicherheitskonzept. Roland Kaiser, Santiano und Sarah Conner werden tausende Musikbegeisterte in die Kaiserstadt vor die Kaiserpfalz locken. Die Anreise folgt im Regelfall mit dem eigenen Auto. Und so ist vor und nach den Konzerten mit einem erhöhten Fahrzeugverkehr zu rechnen, waren sich die Verantwortlichen der Goslarer Feuerwehr sicher. Wie kommen dann die eigenen ehrenamtlichen Einsatzkräfte zum Feuerwehrhaus und fraglich ist, ob ausreichend Einsatzkräfte zugegen sind und nicht auch den Darbietungen der Musikstars frönen? Wie wirken sich die geplanten Baustellen in den Ortsdurchfahrten aus? Welchen Umfang einer Brandsicherheitswache müssen wir einplanen? Macht es Sinn, eine Örtliche Einsatzleitung mit Behördenvertretern am Veranstaltungsgelände vorzuhalten? Reichen meine personellen Ressourcen aus?
Eigene und Erfahrungen von anderen Feuerwehren wurden im Vorfeld bedacht. Die letzten Monate wurde geplant, durchdacht und vorbereitet. Am Ende zeigten sich die Verantwortlichen um Udo Löprich zufrieden. Als erstes war die Einrichtung einer Brandsicherheitswache auch im Sicherheitskonzept des Veranstalters niedergeschrieben. Die Erfordernis war gegeben, zumal auch Santiano nicht nur musikalisch Feuer gegeben hat. In Abstimmung mit der Polizei, dem Rettungsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz war auch zügig die Einrichtung einer Örtlichen Einsatzleitung festgezurrt. Die Behördenvertreter können sich so schnell in einer Gefahrensituation als Gefahrenabwehrbehörden schnell austauschen und die richtigen Schritte zur richtigen Zeit an den richtigen Orten zusammenwirken lassen. Hierfür erfolgte die Anforderung des ELW 2 der Kreisfeuerwehr. Personal der Kreiseigenen IuK-Truppe wurde bereitgestellt.
Für das Goslarer Feuerwehrhaus konnte schnell eine Wachbereitschaft gefunden werden. In Zugstärke ist so der Brandschutz für die Kaiserstadt sichergestellt. Darüber hinaus richtete sich auch die Feuerwehreinsatzzentrale mit Personal ein. Sogar einen Leiter Einsatz implizierten die Planer. So konnte durch eine ausgebildete Führungskraft der Ansatz zur Stabsarbeit realisiert werden.
Die drei Sommerkonzerte zogen die Massen an. Stete Kontrollen des Veranstaltungsgeländes durch die Brandsicherheitswache, die Überprüfung der Notausgänge und die Vorhaltung von Kleinlöschgeräten gerade im Bühnenbereich bildeten die Aufgabenschwerpunkte. Der Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes hatte hier und dort einige Besucher:innen zu versorgen. Die Polizei überwachte die Verkehrslenkung und hatte ein offenes Auge auf und um das Veranstaltungsgelände. Alle Verantwortlichen standen im Austausch, zu einer Eskalation der allgemeinen Gefahrenlage kam es nicht.
Auch für die Bereitschaft im Feuerwehrhaus war es ruhig. Das Einsatzaufkommen hatte sich augenscheinlich in den Tagen und Wochen zuvor enorm „geballt“. An den Veranstaltungstagen blieb es ruhig. Und so konnten Ausbildungsinhalte vertieft und die Fahrzeuge, Gerätschaften und das Feuerwehrhaus gereinigt und inspiziert werden. Auch Verwaltungsarbeit wurde erledigt. Wenngleich am 02. Juli noch der Jubiläums- und Schützenumzug ansteht, zeigt sich Ortsbrandmeister Udo Löprich schon jetzt zufrieden mit den Planungen und Vorbereitungen. Zu keiner Zeit war die Einsatzbereitschaft der Goslarer Feuerwehr eingeschränkt. Zeitliche Verzögerungen auch durch die Maßnahmen der Verkehrsregelungen durch die Veranstaltungen sowie die einsetzenden Straßenbaumaßnahmen sind nicht zustande gekommen.
Das Alles steht und fällt jedoch mit der Bereitschaft der ehrenamtlichen Einsatzkräfte und Mitstreiter. Bei sommerlichen Temperaturen wurde im Bereich der Kaiserpfalz und im Feuerwehrhaus Dienst versehen. Löprich lobt dieses Engagement. Familiäre Interessen wurden zuteil auch zurückgestellt. So bleibt ein positives Fazit für die Verantwortlichen. „Wir haben viele Erkenntnisse gewinnen können. In Zukunft können wir auf die gut erarbeitete Grundlage zurückgreifen und die Zusammenarbeit verlief Reibungslos“, resümiert Löprich.