Die Feuerwehr Goslar führte kürzlich ein Übungszenario durch, das zunächst als Einsatz wegen einer ausgelösten Brandmeldeanlage begann und sich zu einer Situation mit Gefahrstoffen entwickelte. Diese fand in der Berufsbildenden Schule in der Bornhardstraße statt, wo die Vorbereitungen zu einem Chemiekurs an der Volkshochschule im Gange waren.
Das Szenario simulierte einen Vorfall am Tag vor dem eigentlichen Kurs, bei dem Chemikalien während der Experimentvorbereitung freigesetzt wurden. Dies führte zu Reizungen der Atemwege und Augen bei drei Personen – zwei Schülern und einem Lehrer – sowie einer Trainingspuppe, die im Rahmen der Übung als vierte “verletzte” Person galt.
Die zentrale Herausforderung für die Einsatzkräfte lag nicht in der Beseitigung der Chemikalien, sondern in der korrekten Anwendung der GAMS-Regel (Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung und Spezialkräfte nachfordern). Die Feuerwehr musste die Situation richtig einschätzen und entsprechend handeln, indem sie die Gefahrstoffe identifizierte und die notwendige Menschenrettung koordinierte.
Spezialkräfte wurden nachgefordert, um den Umgang mit den ausgetretenen Chemikalien, welche in geringen Mengen vorlagen, sicherzustellen. Die Übung zielte darauf ab, das Bewusstsein und die Reaktionsfähigkeit der Feuerwehrkräfte im Umgang mit Gefahrstoffen zu schärfen, wobei der Fokus insbesondere auf der initialen Erkundung und der schnellen Umsetzung der GAMS-Regel lag.
Diese realitätsnahe Übung bot den Einsatzkräften die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter den speziellen Bedingungen eines Chemieunfalls zu testen und zu verbessern, was die Wichtigkeit einer gut koordinierten Einsatzführung unterstreicht.
Wir danken der BBS Goslar für das Ermöglichen dieser Übung durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Bericht: Michel Langlotz