Übung von Gefahrguteinheiten
Die diesjährige gemeinsame Übung der Gefahrgutgruppen der Feuerwehren aus Goslar und Langelsheim fand auf dem Gelände der Fa. Spittler in der Baßgeige statt. Für 30 Feuerwehrleute galt es ein umfangreiches Schadenszenario abzuarbeiten.
Auf dem Firmengelände, wo im regulären Geschäftsalltag keine Gefahrgüter vorhanden sind, ereignete sich laut Übungsdrehbuch ein folgenschwerer Betriebsunfall.
Der Fahrer eines Kleintransporters fuhr auf das Heck eines Sattelzugaufliegers auf. Dabei wurde ein zweiter Mitarbeiter zwischen Transporter und Auflieger eingeklemmt. Durch den Unfall kam es zu einer Leckage der auf dem Kleintransporter befindlichen Behälter. Der eingeklemmte Mitarbeiter war gerade mit Verladearbeiten von Kleingebinden mit Gefahrgut beschäftigt. Auch von diesen Gebinden wurden mehrere beschädigt.
Eine äußerst anspruchsvolle Lage, die den beiden Gruppenführern der Gefahrgutgruppen aus Langelsheim und Goslar und ihren Kameraden gestellt wurde. Allerdings sollte der Übungszeitraum von knapp zweieinhalb Stunden auch ausgefüllt werden.
Der erste CSA-Trupp rettete zunächst den Fahrer des Transporters und befreite anschließend den eingeklemmten Mitarbeiter schnell. Beide wurden der zwischenzeitlich aufgebauten Notdekon übergeben. Zusammen mit dem zweiten CSA-Trupp wurden die Leckagen und ausgetretenen Produkte in Augenschein genommen. Durch Rückmeldung an die außerhalb des Gefahrenbereiches befindlichen Kräfte wurde so nach und nach diverse Geräte vom Abrollbehälter Gefahrgut angefordert. Der Abrollbehälter wurde durch zwei Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentralen bereitgestellt. Beide halfen bei der Entnahme und der Inbetriebnahme der Geräte. Für den dritten und vierten CSA-Trupp galt es den flüssigen Gefahrstoff aus den beschädigten IBC-Containern in Auffangbehälter umzupumpen. Der feste Gefahrstoff wurde mit Schaufel und Besen aufgenommen und in bereitgestellte Behälter umgefüllt. Auf der Ladefläche des Aufliegers mussten diverse Gebinde gesichtet und sortiert werden.
Durch detailierte Rückmeldungen an die Besatzung des Langelsheimer ELW konnte dieser eine umfassende Dokumentation anfertigen und der Einsatzleitung wichtige Tipps aus den gefundenen Ladepapieren zu den Gefahrstoffen zu geben.
In einer Nachbesprechung konnten die gemachten Erfahrungen und Eindrücke unter den Kameraden ausgetauscht werden. Als großes Problem in der Übung stellte sich die im Landkreis gerade im Umbruch befindliche Funktechnik heraus. Da die Trupps in ihren voluminösen Schutzanzügen teilweise bereits mit neuen digitalen Funkgeräten arbeiteten, andere Trupps aber noch die alten analogen Geräte hatten, war eine Abstimmung untereinander nur schwer möglich.
Ein Dank geht an die Firma Spittler, die ihr Betriebsgelände am Samstag Vormittag für die Übung bereitgestellt hatte.