Der Goslarer Feuerwehrnachwuchs wollte im Rahmen eines 24-Stunden-Dienst ihre Teamfähigkeit steigern. Natürlich durfte eine Übernachtung nicht fehlen. Denn die Mitglieder der Jugendfeuerwehr haben nach den theoretischen Wochen mit Online-Unterricht der letzten Monate „gebrannt“, ihre praktischen Fähigkeiten im Team zu üben. Ein Neubeginn nach langer Pandemie-Pause.
Der lange Ausbildungsdienst wurde bereits Mitte Mai um 17 Uhr wie bei einer Berufsfeuerwehr mit einer Gruppeneinteilung und der Ausrüstungskontrolle gestartet. Danach folgte eine Stationsausbildung. Neben der praktischen Ausbildung von einem dreiteiligen Löschangriff gab es auch einen anderen neuen Ausbildungsschwerpunkt: „Benutzung und Verwendung von Wärmebildkameras im Feuerwehrdienst“.
In einer gemeinsamen Pizzarunde wurde der Übergang von dem Ausbildungsdienst in den Bereitschaftsdienst begonnen. Dabei wurde endlich mal wieder gefachsimpelt, sich ausgetauscht und verschiedene Dinge besprochen. Die Runde wurde durch eine imaginäre Alarmierung unterbrochen. Es hatte ein Heimrauchmelder in einem Wohnhaus ausgelöst. Nach kurzer Lagefeststellung konnte Einsatzleiterin Leoni feststellen, dass kein Einsatz für die Feuerwehr notwendig war. Nach kurzer Zeit konnte der „Jugendfeuerwehrlöschzug“ wieder einrücken.
Die Abendfreizeit wurde durch die nächste Alarmierung unterbrochen, auf einem Waldkinderspielplatz wurden zwei Kinder vermisst. Die Nachwuchseinsatzkräfte wurden in drei Gruppen eingeteilt und ein Waldstück wurde bei einbrechender Dunkelheit durchsucht. Nach knapp 35 Minuten konnte die Einsatzleiterin Rückmeldung an die imaginäre Einsatzleitstelle geben. Die beiden Kinder im Alter von drei und fünf Jahren waren im Wald aufgefunden. Gegen 23 Uhr wurde mit der Nachtruhe begonnen, vorher wurden noch die 25 Feldbetten aufgebaut.
Kurz nach dem Wecken um sieben Uhr, obwohl da schon alle Wach waren, kam es zur nächsten Alarmierung. Diesmal hatte eine Brandmeldeanlage in einem Lager eines örtlichen Möbelhauses ausgelöst. Dort mussten zwei Stellen erkundet werden, wo vermeintlich Feuer ausgebrochen war. Die Mitglieder konnten selbst erleben, wie schwierig es sein kann, sich dort zu orientieren. Deswegen war das ganze Prozedere mit den Laufkarten und der Durchnummerierung der Alarmmelder sehr interessant.
Nach dem wieder Einrücken und Frühstück wurde um neun Uhr mit dem zweiten Ausbildungsblock gestartet. Als besonderer Punkt war die Vorführung von den Ausbildern des 3-teiligen Löschangriffs der Leistungsspange. Selbst Ortsbrandmeister Udo Löprich stellte sein „handwerkliches Geschick“ bei der Übung als Melder unter Beweis. Die stellvertretende Jugendsprecherin Jolina fungierte als Gruppenführerin und war mit den Ausführungen ihrer Gruppe zufrieden. Auch die restlichen Jugendlichen konnten nur wenige kleine Flüchtigkeitsfehler ihrer Betreuer beobachten. So motiviert haben anschließend die Jugendlichen dieselbe Übung auch nochmal durchgeführt. Als zweite Station stand das allzeit „beliebte“ Schlauchkegeln auf dem Programm. Geschicklichkeit war gefragt.
Zur Abschlussübung, einem simuliertem Zimmer- / Wohnungsbrand, hatte der Brandmeister vom Dienst Markus Baginski den „Jugendfeuerwehrlöschzug“ kurz nach elf Uhr nachalarmieren lassen. Die 1. Gruppe hat die Personensuche im Gebäude und die Brandbekämpfung durchgeführt, während die 2. Gruppe auf der Rückseite eine Riegelstellung zur Verhinderung des Übergreifens des Feuers auf die Nachbargebäude aufbaute.
Zum Abschluss des fast 24-Stunden-Ausbildungsdienstes wurde gemeinsam auf der Feuerwache gegrillt und gegen 14 Uhr der Dienst beendet. Alle Betreuer und Jugendlichen waren am Ende etwas erschöpft aber dennoch glücklich und zufrieden über den Ausbildungstag.




