Ein intensiver Erfahrungsaustausch zur Digitalisierung führte Verwaltungsführung und Feuerwehrführung zusammen. Die Zeiten von Stift und Zettel sind lange vorbei. Mittlerweile verfügt die Goslarer Feuerwehr über ein umfangreiches Netzwerk. Hierüber informierten sich Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und der bei der Stadt Goslar für IT-Technik zuständige Fachbereichsleiter Oliver Kasties.
Ortsbrandmeister Udo Löprich führte in die Entwicklung der vergangenen Jahre ein. Nicht nur bei den Gerätschaften zur Bewältigung der weiter steigenden Einsatzzahlen hat es in den vergangenen Jahren eine umfangreiche Weiterentwicklung gegeben. Auch der Umfang der IT-Technik einer Feuerwehr der großen selbstständigen Stadt Goslar hat viel Raum eingenommen.
Wie Wichtig IT-Technik bei der Feuerwehr ist, zeigte die bis dahin nicht bekannte Ausnahmesituation des Hochwassers im Juli 2017. Seither hat sich die Entwicklung innerhalb der Ortsfeuerwehr aber auch gerade darüber hinaus für die Stadtfeuerwehr rasant verändert. Ortsbrandmeister Löprich erläutert auch, dass in großen Feuerwehren mittlerweile Tablets zur Standardausstattung von Einsatzleitern gehören. „Hier kann gleich auf Feuerwehrpläne zugegriffen werden, besondere Gefahren erkannt oder der Standort von Hydranten noch vor Eintreffen des ersten Fahrzeugs durch den Brandmeister vom Dienst gesichtet werden“, so Löprich.
Mit der Einsatzleitsoftware edp ist die Goslarer Wehr mit andere Feuerwehren im Landkreis angeglichen. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier sieht auch noch großen Bedarf bei der Erweiterung innerhalb der Goslarer Feuerwehren. Ein Kommunikationsprogramm zum gleichzeitigen Informationsaustausch oder die Entwicklung eines Programms für die Schadenabwicklung wurden innerhalb der letzten 18 Monate erfolgreich eingerichtet. Hier hat es eine positive Entwicklung auch bei der Akzeptanz der Feuerwehrangehörigen gegeben, gerade auch was einen schnelleren, einheitlichen Informationsaustausch angeht. Während der Pandemie hat sich die Möglichkeit von Online-Schulungen bewährt.
Das dies nur mit oberflächlichen Fachkenntnissen betreut werden kann, liegt auf der Hand. Löprich und auch Hellmeier sind froh über einen Neuzugang in den aktiven Reihen. Bereits bei den Winterstürmen im Februar 2020 konnte Percy Engler wertvolle Arbeit im Stab leisten. Mit einem Team aus mehreren beruflich im IT-Bereich verankerten Fachleuten betreut Engler die umfangreiche IT-Technik der Feuerwehr.
Für Oliver Kasties ein interessanter Abend. Der Fachbereichsleiter steht dem Megatrend der Digitalisierung sehr positiv gegenüber. Smart-City und Künstliche Intelligenz sind thematisch alltäglich in seinem Arbeitsumfeld anzutreffen. Kasties regte auch einen Austausch unter den „IT-lern“ der Stadt und der Feuerwehr an.
Der technische Umfang wurde Goslars OB und seinem Fachbereichsleiter mit der Vorstellung der durch die Stadt Goslar neu beschafften Drohne vorgeführt. Ein weiteres Feld in der technischen Entwicklung. Die technischen und baulichen Veränderungen in der Fernmeldezentrale und dem Stabsraum gehörten auch zum Programm hinzu. Hier wurde auch die Verlässlichkeit einer Dokumentation vor Augen geführt, die am Ende auch Gerichtsverwertbar sein soll und gegen Ausfälle abzusichern ist.
Als ein gewisser Conrad Zuse ein erstes Modell eines Computers entwickelte war an die Digitalisierung bei der Feuerwehr noch nicht zu denken. Ja, Feuerwehr löscht in der Regel Brände immer noch mit Wasser, genauso wie 1855 zur Gründung der Goslarer Feuerwehr und auch davor. Wie wichtig die Dokumentation einerseits und die Implementierung der technischen Ausstattung geworden sind, zeigt das Ausmaß der Möglichkeiten. Dies hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Im Grund ist die Betreuung eines eigenen Netzwerkes keine originäre Aufgabe einer Feuerwehr. Aber ein wichtiges Standbein in der Abarbeitung gerade großer Schadenlagen geht damit einher.