Im Juni übten die Gefahrgutgruppen der Feuerwehren Clausthal-Zellerfeld, Goslar, Langelsheim und Seesen an einem Ausbildungszug der Deutschen Bahn. Auch die Werkfeuerwehr H.C. Stark nutzte die Gelegenheit zur Wissenserweiterung im Umgang mit Kesselwagen. Auf dem Gleis 8 am Goslarer Bahnhof war ein Übungszug des Notfallmanagements der Deutschen Bahn AG speziell für solche Ausbildungszwecke zur Verfügung gestellt. Die Feuerwehren nutzten die Möglichkeit, Fachwissen zu erlernen oder zu vertiefen.
Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG vermittelten in einem ersten Ausbildungsabschnitt wieviel Gefahrgüter über das Schienennetz befördert werden und welche Besonderheiten der Schienentransport beinhaltet. Auch wurde auf die Gefahren, die aus den beförderten Gefahrgütern entstehen können hingewiesen. Interessant war allerdings für die Einsatzkräfte die Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Notfallmanagement der DB.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die unterschiedlichen Kesselwagentypen und der damit zahlreichen unterschiedlichen Armaturen und Sicherheitseinrichtungen gelegt. In einem umgebauten Kesselwagen konnten sich die Einsatzkräfte umfangreich über den Aufbau von Kesselwagen informieren. Ausführlich ging Uwe Lindemann vom Notfallmanagement der Deutschen Bahn auf die Besonderheiten der Armaturen ein.
In der Praxis nutzten die Einsatzkräfte die Möglichkeit sich einer gestellten Aufgabe zu stellen. Es galt eine Leckage abzudichten. Unter realistischen Bedingungen arbeiteten die speziell ausgebildeten Brandschützer die vorgegebene Lage ab. In Chemikalienschutzanzügen eine nicht einfache Arbeit. Nach erfolgter Abdichtung folgte eine intensive Nachbesprechung der Übung. Hier stellte Uwe Lindemann auch eine sehr zeitsparende Alternative zur Abdichtung von Leckagen vor.
Neben den Feuerwehren unterstützte die Feuerwehr Jerstedt und die Feuerwehrtechnische Zentrale die Ausbildungsdienste. Die Möglichkeit, dass der Übungszug nach Goslar kommen konnte ist dem früheren Okeraner Ortsbrandmeister Bernd Assmann zu verdanken.
Der Übungszug des Notfallmanagements der DB Netz AG besteht aus einem Unterrichtswagen, einem Ausbildungskesselwaggon und einem Leckagekesselwaggon. Hier können neun unterschiedliche Leckagen mit eigenen Einsatzmitteln ausgiebig geübt werden. Seit 1994 ist der Zug zur Ausbildung von Freiwilligen Feuerwehren, Werks- und Berufsfeuerwehren im Einsatz. Jährlich wird an rund 40 Standorten im Bundesgebiet ausgebildet. Somit sind bisher rund 75.000 Einsatzkräfte geschult worden. Für die DB Netz AG ist es wichtig, die Kontaktpflege zwischen dem Notfallmanagement und den Feuerwehren vor Ort zu pflegen. Der Übungszug hat sich so zu einem festen Bestandteil zur Schulung von Rettungskräften entwickelt.
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