Datum: 26. Juli 2017 um 18:00 Uhr
Einsatzbericht:
Die Feuerwehr Goslar ist mit allen Ortsfeuerwehren der Stadt Goslar seit 25.07.2017 um ca. 11:00 Uhr an zahlreichen Einsatzstellen im Einsatz. Aufgrund der Einsatzlage im gesamten Landkreis wurde der Katastrophenalarm ausgerufen.
Überflutung der Innenstadt:
Die Gose und Abzucht im weiteren Verlauf auch die Oker, sowie viele kleine – sonst unscheinbare – Bäche haben sich in reißende Ströme verwandelt und sind über die Ufer getreten.
Bereits im Gosetal in Höhe des Tierheimes tritt die Gose über die Ufer und überflutet die Straße. Im Bereich Claustorwall, ist die Bundesstraße großflächig überflutet und das Wasser fließt über die Bergstraße in die Innenstadt. An zahlreichen Stellen des Bachverlaufes Gose/Abzucht haben die Wassermassen die Begrenzungen überflutet und verteilen sich in die Altstadt Goslar. Der Marktplatz, die Breite Straße, die Kornstraße sowie viele weitere Straßen sind vom Wasser überflutet.
Um 9:25 Uhr wurde die Innenstadt für den Verkehr gesperrt weil ein gefahrfreies Durchfahren nicht mehr möglich war. Durch die Feuerwehren erfolgen Sicherungsmaßnahmen mit Sandsäcken, wo sie unter den derzeitigen Bedingungen sinnvoll sind.
Rettungseinsätze:
In der Altstadt mussten einige Anwohner darunter auch eine Schwangere mit Booten aus ihren Wohnungen gerettet werden.
Um 10:07 Uhr war ein Auto in die überflutete Unterführung am Köppelsbleek gefahren. Der Fahrer war in dem Auto eingeschlossen und musste befreit werden.
Evakuierungen:
Das Altenheim Theresienhof, das unmittelbar von Überflutungen der Abzucht betroffen ist, musste komplett evakuiert werden, da die Haustechnik in Mitleidenschaft gezogen wurde und die Sicherheit der Bewohner nicht gewährleistet werden konnte. Hierzu waren zahlreiche Rettungsdiensteinheiten aus der Umgebung zur Unterstützung im Einsatz. Gegen 14:00 Uhr waren alle Bewohner in den Lindenhof oder anderen Altenheime in Goslar evakuiert worden und in Sicherheit gebracht.
Außerdem mussten einige Anwohner der Knochenhauerstraße ihre Wohnungen verlassen. Sie wurden in das Hotel Kaiserworth gebracht und dort aufgenommen.
Besonderes Problem stellt derzeit Treibholz und –gut dar, welches immer wieder Durchläufe verstopft und Brücken beschädigt. Die Entfernung der Störfaktoren stellt sich als teilweise sehr schwierig und gefährlich dar.
Leichte Entspannung erwartet:
Am Herzberger Teich und in der Innenstadt hat sich die Lage derweil aufgrund der Wetterberuhigung stabilisiert. Der Damm des Herzberger Teiches war zu jeder Zeit sicher.
In Wiedelah ist ein Damm gesichert. In Vienenburg und im Stadtteil werden vollgelaufene Keller leergepumpt. Auch hier entspannt sich die Lage.
Bitte um Selbsthilfe:
Da die Einsätze derzeit nicht alle zeitnah zu bewältigen sind, bitten wir die Bürger um Selbsthilfe wo es gefahrlos möglich ist. Kleinere Wasseransammlungen, die mit Hausmitteln zu beseitigen sind, sollten in Eigenhilfe beseitigt werden.
Große Solidarität einiger Bürger:
Freiwillige Helfer bringen sich auf dem städtischen Betriebshof beim Füllen von Sandsäcken als gute Unterstützung ein. Auch die Versorgung von Einsatzkräften mit Getränken und Speisen durch Bürger und Gewerbetreibende.
ist eine Geste, die dankbar angenommen wird. Oft haben sich nachbarliche Hilfen bei der Bewältigung der Schadenlagen ergeben. Hier kann man die Bereitschaft zu helfen nicht genug würdigen.
Zahlen und Fakten:
Eingesetzte Einsatzkräfte Goslar:
360 Feuerwehrfrauen und -männer (Ortsfeuerwehren Stadt Goslar) und (Feuerwehren der Stadt Langelsheim)
THW Clausthal-Zellerfeld
Mitarbeiter des Bauhofes und einiger Privatfirmen
Freiwillige Bürger
Einsätze bis 26.07.2017 20:00Uhr:
281 gemeldete Einsätze in der Stadt Goslar