Datum: 25. Juni 2009 um 13:05 Uhr
Einsatzbericht:
In der Nacht auf Donnerstag sorgte ein Großfeuer auf dem Königsberg für einen bis in den Abend andauernden Einsatz. Das ehemalige Hauptgebäude und ein angrenzendes Wirtschaftsgebäude eines früher genutzten Sanatoriums standen in Vollbrand. Seit 1984 stehen die Gebäude leer. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht.
Drei Anrufer meldeten über Notruf der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle Feuerschein im Bereich Granetalsperre und Königsberg. Daraufhin wurden die Feuerwehren Astfeld, Langelsheim und Goslar um 02.30 Uhr alarmiert. Das Areal des ehemaligen Lungenheilsanatoriums liegt auf der Bergkuppe des Königsberges. Seit 1984 stehen die Gebäude des zuletzt als Heimstatt für geistig behinderte Kinder leer. Die Zufahrt war über einen Waldweg möglich. Auf dem Sanatoriumsgelände gabelte sich der Weg. Diese waren allerdings durch Bäume und Buschwerk stark verwuchert. Eine Anfahrt der Großfahrzeuge war unmöglich. Zwei auf dem Gelände vorhandene Zisternen konnten nicht genutzt werden.
Das Hauptgebäude, ein Verbindungstrakt und ein Wirtschaftsgebäude standen in Vollbrand. Weitere Kräfte wurden erforderlich. Die Feuerwehren Hahndorf, Hahnenklee-Bockwiese, Jerstedt, Oker, Lautenthal und Wolfshagen sowie der SW 2000 aus Vienenburg wurden alarmiert. Die Einsatzleitung wurde im ELW 2, besetzt mit Kameraden der Feuerwehr Harlingerode, eingerichtet. Mit 9 Tanklöschfahrzeugen wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Gleichzeitig wurde die Wasserversorgung mit zwei Förderleitungen über jeweils 1,4 Kilometer aufgebaut. Dabei waren 13 Pumpen für die Förderstrecke erforderlich. Neben dem Schlauchwagen aus Vienenburg sorgte der SW 1000 aus Langelsheim für einen zügigen Aufbau. Als Wasserentnahmestelle diente die Granetalsperre.
Die Einsatzleitung um Stadtbrandmeister Brukhard Siebert und Kreisbrandmeister Uwe Borsutzky entschied sich für ein kontrolliertes Abbrennen der Gebäude. Eine Ausbreitung des Feuers auf den Wald konnte verhindert werden. Dies zuletzt auch aufgrund der Niederschläge der vergangenen Wochen. Sowohl von der Gebäudevorderseite als auch von der Rückseite wurde ein dreiteiliger Löschangriff vorgenommen. Im Einsatz waren auch mehrere Monitore. Der Wasserverbrauch war somit enorm. Auswirkungen für die Staumenge der Talsperre gab es nicht.
Als sich der Berichterstatter gegen 07.30 Uhr ein Bild des Geschehens machen wollte, waren das Dachgeschoss und teile des ersten Obergeschosses des Haupthauses eingestürzt. Der Verbindungstrakt und das Dach des Wirtschaftgebäudes existierten schon nicht mehr. Immer wieder sorgten geplatzte Schläuche für eine Unterbrechung der Wasserversorgung. Vor Ort verschafft sich auch Oberbürgermeister Henning Binnewies ein Bild vom Geschehen. Mitarbeiter der Stadt Goslar aus den Bereichen Gefahrenabwehr, Bauordnung und Forst waren in den Einsatz einbezogen.
Gegen Mittag traf ein Bagger an der Einsatzstelle ein. Bevor der Bagger seine Arbeit aufnehmen konnte waren die Mitarbeiter der Forst beschäftigt die Zuwegung frei zu schneiden. Der Abriss der noch vorhandenen Gebäudeteile begann. Die Löscharbeiten wurden über den Nachmittag fortgesetzt. Ab 17.00 Uhr wurde die Wasserversorgung abgebaut und die Einsatzstelle verlassen. Die letzten Einsatzkräfte verließen am Abend nach Bestückung der Fahrzeuge die Feuerwache. Einsatzende nach 17 Stunden körperlicher Anstrengung.
Für die Versorgung sorgten Ehefrauen der Feuerwehrleute auf der Goslarer Feuerwache. Der Rettungsdienst und im weiteren Einsatzverlauf das Rote Kreuz vervollständigten eine Vielzahl von Einsatzkräften. Die Polizei Goslar hat die Ermittlungen zum Großfeuer auf dem Königsberg aufgenommen. Da war doch was. Zwei Wochen nachdem die letzten Kinder 1984 das Sanatoriumsgelände verlassen hatten, brannte es an gleicher Stelle schon einmal…
Eingesetzte Feuerwehren:Goslar, Hahndorf, Hahnenklee-Bockswiese, Jerstedt, Oker, Bereitschaft der Feuerwehrtechnischen Zentrale, Langelsheim, Astfeld, Lautenthal, Wolfshagen, Vienenburg (SW 20000) und Harlingerode (ELW 2)
Eingesetzte Fahrzeuge:9 Tanklöschfahrzeuge, 10 Löschgruppenfahrzeuge, 3 Einsatzleitwagen, 6 Mannschaftstransportfahrzeuge, 5 Kommandowagen und 2 Schlauchwagen.