Datum: 24. Juli 2020 um 17:37 Uhr
Einsatzart: Gefahrgut
Einheiten und Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: Feuerwehr Immenrode, Polizei, Rettungsdienst Lk Goslar, Untere Wasserbehörde
Einsatzbericht:
Ein Gefahrstoffeinsatz ereignete sich am Freitagnachmittag auf dem Gelände des Werkstattbereichs Probsteiburg. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Für die Goslarer Feuerwehr ein langwieriger Einsatz.
Kurz nach 17.30 Uhr erfolgte die Alarmierung der Goslarer Feuerwehr zu einem Containerbrand auf dem Gelände der Probsteiburg. Der an der Einsatzstelle eintreffende Brandmeister vom Dienst stellte bei der Erkundung fest, dass es sich um ein Gefahrstofflager handelte. Umgehend wurden die anrückenden Einsatzkräfte informiert und die Gefahrgutgruppe der Goslarer Wehr alarmiert. Aus dem gesicherten Container drang eine leichte Verqualmung. Der Einsatzbereich wurde in einem Radius von 50 Metern, wie bei Gefahrstoffeinsätzen üblich, abgesperrt. Auch die angrenzende Kreisstraße musste voll gesperrt werden.
Als erste Maßnahmen wurde ein mehrfacher Löschangriff, bestehend aus Wasser, Schaum, Pulver und dem speziellen Löschschaum F500 aufgebaut. Mehrere Trupps unter Atemschutz standen in Bereitschaft. Auch waren drei Einsatzkräfte in Hitzeschutzanzügen für die weiteren Einsatzmaßnahmen vorbereitet worden. Vorsorglich stand ein Trupp unter Chemikalienschutzanzügen bereit. Nachdem Gewissheit über den Inhalt des Containers bestanden hat, wurde für die neubeschaffte E-Löschlanze ein Zugang geschaffen. Im Inneren brannten Lithium-Ionen-Akkus. Das in den Container eindringende Löschwasser, versetzt mit dem Löschschaum F500 zeigte innerhalb weniger Minuten Wirkung. Die Innentemparatur fiel rapide ab. Einsatzleiter Udo Löprich zeigte sich auch überzeugt von der E-Löschlanze in Verbindung mit dem neuen Schaummittel und dem schnellen Löscherfolg.
Nachdem sich gefahrlos Zugang geschaffen werden konnte, entleerten die Einsatzkräfte den Containerinhalt in wasserdichte Boxen. Diese wurden mit Wasser gefüllt, um die weitere Reaktion der Batterien zu unterbinden. Vorsorglich wurde ein Regenwassereinlauf abgesichert. Die untere Wasserbehörde verschaffte sich ein Bild über die Gefahrenlage. Die geringen Mengen Löschwasser stellten allerdings keine Gefahr dar. In die am Grundstück fließende Oker konnte kein Löschwasser eintreten. Zur Unterstützung der Goslarer Einsatzkräfte wurde die Feuerwehr Immenrode angefordert. Die Immenröder Kräfte unterstützen beim Aufbau einer Dekonstelle und beim Einsatz unter Atemschutz. Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug an der Einsatzstelle. Die Absperrung der Kreisstraße erfolgte durch die Polizei und der Straßenmeisterei. Gegen 20.30 Uhr war der Einsatz für die 50 Einsatzkräfte beendet. Umfangreiche Reinigungs- und Hygienearbeiten waren erforderlich. Während dieser Zeit befand sich im Goslarer Feuerwehrhaus eine Wachbereitschaft für mögliche weitere Einsätze.