Datum: 23. Dezember 2021 um 8:12 Uhr
Einsatzart: Zimmerbrand
Einheiten und Fahrzeuge:
- KdoW-BvD, ELW (AD), TLF 3000, DLA(K) 23/12, HLF 20, GW-L 2, TLF 24/50, LF 20/16, LF 10, Kdow-StBM, MTF
Einsatzbericht:
Am Tag vor Heiligabend ereignete sich in der historischen Altstadt von Goslar ein Wohnungsbrand. Die Feuerwehr Goslar rettete eine Person. Drei Personen konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Bei widrigen Wetterbedingungen durch einsetzenden Eisregen gelang es den Einsatzkräften das Feuer schnell unter Kontrolle zu bekommen.
Um 08.12 Uhr erfolgte die Alarmierung der Goslarer Feuerwehr zu einem Gebäudefeuer in der Worthstraße. Personen wurden im Gebäude gemeldet. Ortsbrandmeister Udo Löprich ließ bereits auf der Anfahrt den Massenanfall von Verletzten auslösen um bis zu acht mögliche Personen durch Rettungsdienst und Deutschem Roten Kreuz betreuen zu können. Bei der Erkundung stellte sich die Lage so dar, dass drei Personen sich selbst in Sicherheit bringen konnten. Diese wurden durch eine Passantin und einen Rauchmelder auf das beginnende Feuer aufmerksam. Die Wohnungsinhaberin machte sich an einem Fenster in der brennenden Wohnung bemerkbar. Hier traf Sie auf einen erfahrenen Feuerwehrmann der aus dem nahen Goslarer Museum zum Einsatzort eilte und die Frau betreute. Nach der Rettung über eine Steckleiter musste die Frau mit dem Rettungswagen aufgrund einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.
Mehrere Trupps des Löschzuges durchsuchten das Wohnhaus. Nachdem keine weiteren Personen gefunden wurden, konnte die Brandbekämpfung im ersten Obergeschoss des Fachwerkhauses erfolgen. Innerhalb weniger Minuten war das Feuer unter Kontrolle. Dennoch musste die Zimmerdecke punktuell geöffnet werden. Mit mehrere Wärmebildkameras überprüften die Einsatzkräfte unter Atemschutz mögliche Brandnester im Deckenbereich. Mittels eines Hochdrucklöschverfahrens gelang es der Feuerwehr diese Brandnester gezielt zu löschen.
Vor dem Gebäude hatte Einsatzleiter Löprich die Drehleiter in Anleiterbereitschaft stellen lassen. Auf dem Marktplatz sammelten sich unterdessen weitere Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im Bereitstellungsraum. Hierfür eignet sich dieser Platz ideal. Die Brandursache und der Schadenumfang kann seitens der Feuerwehr nicht dargestellt werden. Umfangreich gestaltete sich die anschließende Einsatzstellenhygiene. Die Beaufschlagung mit giftigen Brandgasen führt dazu, dass auch die Einsatzkräfte bereits an der Einsatzstelle ihrer Einsatzbekleidung entledigt werden müssen um eine Kontaminiationsverschleppung zu vermeiden.
Mit dem gegen acht Uhr einsetzenden Eisregen hatten die Einsatzkräfte zu kämpfen. Nicht nur die Glätte auf dem Weg zu den Feuerwehrhäusern machte sich bemerkbar, auch an der Einsatzstelle mussten sich die Brandschützer mit Vorsicht fortbewegen. Zwei Einsatzkräfte verletzten sich aufgrund der Glätte. Dennoch lobten Goslars stellvertretender Stadtbrandmeister Frank Slotta und Kreisbrandmeister Uwe Fricke das besonnene und dennoch schnelle Handeln der Feuerwehr um ein weiteres schlimmeres Szenario zu verhindern.
Das Gebäude ist zunächst nicht bewohnbar. Die Bewohnerinnen und der Bewohner konnten bei Angehörigen und Freunden eine vorübergehende Bleibe finden. Einsatzleiter Udo Löprich zog ein sehr positives Fazit zum Einsatz. Das konzentrierte Vorgehen führte zur schnellen Rettung und schnellen Brandbekämpfung. Bei der Altstadtbebauung mit all seinen schönen Fachwerkhäusern und den Lehmdecken ist eine schnelle Brandausbreitung nicht vermeidbar. „Das besonnene Handeln aller Einsatzkräfte führte zum schnellen Erfolg und hat ein schlimmeres Szenario verhindert“, resümiert Löprich.
Um 09.30 Uhr wurde die Einsatzstelle an die Polizei für die weiteren Ermittlungen übergeben. Insgesamt waren 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Deutschem Roten Kreuz und Polizei im Einsatz. Hinzu kamen Mitarbeiter der Stadt Goslar und des Energieversorgers Harz Energie.