Datum: 23. Dezember 2016 um 9:47 Uhr
Einsatzbericht:
Zwei Tage vor Weihnachten kam es zu einem Gebäudefeuer in einem Wohn- und Geschäftshaus nahe der Goslarer Altstadt. Die Inhaberin eines Blumenladens im Erdgeschoss des Fachwerkgebäudes stellte Rauch und Brandgeruch fest und verständigte die Feuerwehr über Notruf. Sie und weitere Personen aus dem Blumengeschäft konnten sich in Sicherheit bringen. Um 16.11 Uhr ertönte der Alarm für die Goslarer Feuerwehr: Feuer Groß, Dachstuhlbrand, Astfelder Straße, so die Meldung.
Eine Tiefschwarze Rauchwolke war schon von weitem zu erkennen. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte breitete sich das Feuer bereits im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss aus. Die Dachhaut war bereits durchgebrannt. Umgehend forderte Ortsbrandmeister Olaf Laue einen Löschzug der Feuerwehr Langelsheim zur nachbarlichen Löschhilfe an. Kurz darauf ertönten die Sirenen in Goslar. Großalarm.
Da nicht auszuschließen war, dass sich noch eine Person im Gebäude aufhalten könnte, begaben sich vier Einsatzkräfte unter Atemschutz in das Gebäude. Die Intensität des Feuers war so groß, dass dieser Innenangriff abgebrochen werden musste. So konnten Löschmaßnahmen nur noch von Außen eingeleitet werden. Hierzu erfolgte der Einsatz der Goslarer Drehleiter von der Astflder Straße. Seitlich, in der Straße Füllekuhle, setzte die Einsatzleitung den Langelsheimer Teleskopgelenkmast ein. Nachbargebäude zu beiden Seiten wurden mit einer Riegelstellung geschützt.
Die Feuerwehr konnte die Brandausbreitung im Gebäude nicht verhindern. Zu groß war die Entwicklung. Sehr wohl konnte durch die Riegelstellungen eine Brandausbreitung auf Nachbargebäude verhindert werden. Die enorme Rauchentwicklung zog über die Stadt hinweg. Ein nahegelegenes Fitnessstudio musste aufgefordert werden, die Fenster zu schließen. Zur Wasserversorgung nutzten die Feuerwehr mehrere Hydranten im Bereich der Astfelder Straße, der Füllekuhle und der Straße Am heiligen Grabe.
Um 17.45 Uhr konnte Einsatzleiter Christian Hellmeier (Stadtbrandmeister Feuerwehr Goslar) feststellen, dass das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Umfangreiche Nachlöscharbeiten schlossen sich an. Im Einsatz waren zu diesem Zeitpunkt bereits 120 Feuerwehrfrauen und -männer aus vier Feuerwehren. Im Einsatz gebunden waren auch Rettungsdienst, Deutsches Rotes Kreuz und Polizei. Im Goslarer Feuerwehrhaus stellten Einsatzkräfte aus Hahnenklee-Bockswiese und Vienenburg (später auch Jerstedt) den Brandschutz in Goslar sicher. Nach einer notärztlichen Untersuchung konnte eine ältere betroffene Dame wieder den Rettungswagen verlassen. Unklarheiten über mögliche Vermisste konnten ausgeräumt werden.
Im Rahmen der Nachlöscharbeiten setzte die Feuerwehr auch Schaum ein. Über den Teleskopgelenkmast und die Drehleiter konnte der Löschschaum im Dachgeschoss und im ersten Obergeschoss aufgebracht werden. Die Löschwirkung zeigte Erfolg. Dennoch zogen sich die Arbeiten bis nach Mitternacht hin. Mit Erleichterung konnte abschließend auch festgestellt werden, dass es keine Verletzten zu verzeichnen waren. Der Rettungsdienst der Kreiswirtschaftsbetriebe war während des Einsatzes mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug an der Einsatzstelle. Eine Betreuungskomponente des Deutschen Roten Kreuz baute Zelte für die Einsatzkräfte zum Aufwärmen auf.
Die Hahndorfer Feuerwehr baute eine Atemschutzsammelstelle auf und betreute diese. Durch den Betriebshof der Stadt Goslar musste die Astefelder Straße gesperrt werden. Auch wurde eine Absperrung um das Brandobjekt zur Sicherung zum Ende des Einsatzes aufgebaut. Die Polizei Goslar hat die Ermittlungen zur möglichen Brandursache aufgenommen. Der Schaden wird zunächst auf 350.000 € geschätzt. Zahlreiche Passanten verfolgten den Einsatz.
Zwei Tage vor Weihnachten ereignete sich ein Gebäudefeuer nahe der Goslarer Altstadt. Das Gebäude ist nicht mehr zu betreten, es besteht Einsturzgefahr. Die Besitzern des im Erdgeschoss ansässigen Blumengeschäfts und weitere Personen konnten sich in Sicherheit bringen. Die einzig gute Nachricht bei diesem tragischen Ereignis.
Eingesetzte Fahrzeuge: TLF 16/25, DLA(K)) 23/12, HLF 20, LF 20/16, LF 10, TLF 24/50, RW 2, ELW, Kdow-BvD, Kdow-StBM, MTW, MZF (zwei Löschzüge)
Feuerwehren Hahndorf, Hahnenklee-Bockswiese, Jerstedt, Langelsheim, Oker und Vienenburg, Rettungsdienst, Polizei, Stadt Goslar, Harz Energie und Eurawasser
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