Datum: 22. Juni 2025 um 18:08 Uhr
Einsatzart: Waldbrand
Einheiten und Fahrzeuge:
Einsatzbericht:
Am Sonntagabend, den 22. Juni 2025, wurde die Feuerwehr Goslar gegen 18 Uhr zu einem Waldbrand oberhalb der Granetalsperre im Bereich des Steinbergs alarmiert. Bereits auf Anfahrt zeichnete sich das große Ausmaß des Brandes ab, sodass unmittelbar umfangreiche Nachalarmierungen vorgenommen wurden. Neben den Einheiten aus dem gesamten Stadtgebiet wurden auch Kräfte aus dem Landkreis und überörtliche Unterstützungseinheiten angefordert.
Das Feuer breitete sich auf einem sonnenbeschienenen Hang durch auffrischenden Wind rasch aus. In der Folge wurde das Einsatzstichwort auf „Waldbrand – groß“ (B Wald 3) erhöht. In der Anfangsphase kämpften die Kräfte mit einer Vielzahl von Herausforderungen: steile Hanglagen, wechselnde Winde, erschwerte Erreichbarkeit und eine intensive Rauchentwicklung erschwerten die Brandbekämpfung erheblich. Eine erste Wasserentnahmestelle wurde im Bereich des Oker-Granestollens eingerichtet, von wo aus ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen organisiert wurde. Mehrere Einsatzabschnitte wurden gebildet, um eine gezielte Koordination zu ermöglichen.
Zahlreiche Einheiten der Feuerwehr Goslar, darunter Züge und taktische Einheiten der Ortsfeuerwehren Goslar, Oker, Hahndorf, Vienenburg, Wiedelah, Jerstedt und Immenrode, sowie Einheiten der FTZ Goslar, überörtliche Kräfte aus Bad Harzburg, Seesen, Bündheim, Liebenburg und Braunlage sowie zwei GFFF-V-Einheiten (Waldbrandeinheiten nach EU-Standard) des Landes Niedersachsen wurden eingesetzt. Auch Fachberater des Landkreises und der Forst, des Vereins Waldbrandteam e. V. sowie das Technische Hilfswerk, die Polizei sowie die Bergwacht und das Deutsche Rote Kreuz unterstützten die Maßnahmen.
Die Luftunterstützung spielte bei der Bekämpfung eine zentrale Rolle: Das Löschflugzeug „Hexe 1“ des Landkreises Harz flog im Laufe des Sonntagabends insgesamt neun Wasserabwürfe. Ein zusätzlicher Hubschrauber wurde vom Innenministerium angefordert und ist seit Montagvormittag im Einsatz. Zur Befüllung wurde ein Faltbehälter eingerichtet, welcher vom Steinbergparkplatz aus mit Tanklöschfahrzeugen gespeist wird.
Über Nacht übernahmen die GFFF-V-Einheiten gemeinsam mit dem Waldbrandteam die Brandbekämpfung in schwierigem Gelände. Trotz weiterhin herausfordernder Windverhältnisse konnte der Brand in weiten Teilen unter Kontrolle gebracht werden. Montagvormittag zeigten sich weiterhin zwei intensive Brandstellen sowie mehrere Spotfeuer. Zur besseren Bekämpfung und aus Eigenschutzgründen sind u.a. Harvester zur Beseitigung von umsturzgefährdeten Bäumen für den weiteren Einsatz vorgesehen. Die rechte Flanke des Brandes konnte am Vormittag unter Kontrolle gebracht werden. Die linke Flanke wird mit mehreren D-Strahlrohren durch weitere Trupps bearbeitet. In Teilen des Geländes ist ein Betreten aufgrund von umsturzgefährdeten Bäumen weiterhin nicht möglich, hier kommt das schwere Gerät zum Einsatz.
Die Versorgung der über 300 Einsatzkräfte erfolgte zentral über einen eingerichteten Logistikpunkt. Die Steinbergalm unterstützte die Feuerwehr mit Kaltgetränken, auch zahlreiche Spontanhelfer halfen mit. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Goslar, Urte Schwerdtner, dankte allen beteiligten Einsatzkräften persönlich vor Ort und sagte umfassende Unterstützung seitens der Stadt zu.
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier betonte, dass oberstes Ziel sei, das Feuer bis zum Einbruch der Dunkelheit unter Kontrolle zu bringen. Es wird weiterhin mit einer Gefährdung durch Spotfeuer und umgestürzte Bäume gerechnet. Der Einsatz, insbesondere die Nachlöscharbeiten, wird sich aller Voraussicht nach noch bis mindestens Mittwoch hinziehen.
Wie schon am Sonntagabend ist der immer wieder auffrischende Wind ein erschwerender Faktor, welcher das Feuer immer wieder anfacht und schnell in unterschiedliche Richtungen laufen lässt.
Die Feuerwehr Goslar bittet eindringlich darum, das betroffene Waldgebiet rund um den Steinberg großräumig zu meiden. Es besteht akute Lebensgefahr durch Rauchgase, umstürzende Bäume, laufende Wasserabwürfe und Einsatzfahrzeuge. Schaulustige behindern den Einsatz und bringen sich selbst in Gefahr.
Aktuelle Informationen erhalten Sie über die offiziellen Kanäle der Stadt Goslar sowie der Feuerwehr Goslar. Für Medienanfragen stehen die Pressestellen der Stadt Goslar sowie der Feuerwehr Goslar zur Verfügung.