Datum: 19. Dezember 2021 um 13:36 Uhr
Einheiten und Fahrzeuge:
- KdoW-BvD, ELW (AD), TLF 3000, DLA(K) 23/12, HLF 20, GW-L 2, TLF 24/50, LF 20/16, LF 10, GW-Transport, Kdow-StBM, MTF, Telelader
Einsatzbericht:
Ein Großaufgebot an Rettungskräften wurde am Sonntagnachmittag zu einem Gebäudefeuer im Ortsteil Immenrode alarmiert. Bei dem Brand zog sich eine Frau Verletzungen zu. Eine Seniorin konnte nicht mehr lebend gerettet werden. Über Stunden zog sich der Einsatz hin.
Kurz nach 13.30 Uhr ertönten die Meldeempfänger der Goslarer Wehr und in Immenrode die Sirene aufgrund einer gemeldeten unklaren Rauchentwicklung. In der Straße “Am Kindergarten” breitete sich ein beginnendes Feuer rasant aus. Ein Nachbar konnte eine Person aus dem brennenden Gebäude retten und an den Rettungsdienst übergeben. Für eine Seniorin kam indes die Hilfe zu spät. Bei Eintreffen des stellvertretenden Stadtbrandmeisters und Einsatzleiter Jürgen Koch schlugen im Erdgeschoss bereits aus allen Fenstern Flammen entgegen. Mit mehreren Trupps versuchten die Einsatzkräfte in das Gebäudeinnere vorzudringen. Die enorme Hitzeentwicklung und auch eine Durchzündung im Obergeschoss zwangen die Brandschützer zu einem kurzzeitigen Rückzug.
Mit mehreren Rohren wurde die Brandbekämpfung rund um das Einfamilienhaus vorgenommen. Der Wasserförderzug 1 der Stadtfeuerwehr, besetzt durch die Feuerwehr Vienenburg richtete eine Wasserversorgung aus der Wedde auf. Aus der Dorfmitte wurden eine Leitungen über 600 Meter verlegt. Eine weitere Förderleitung wurde aus dem Weißen Weg aufgebaut. Die Löschwasserversorgung aus dem Hydrantennetz allein reicht bei solch intensiven Bränden nicht aus. Der Fachzug Atemschutzlogistik, besetzt von der Feuerwehr Hahndorf, richtete die Atemschutzsammelstelle ein. Zusätzlich wurden weitere Einsatzkräfte der Goslarer Feuerwehr und die Feuerwehr Weddingen alarmiert. Die Brandausbreitung innerhalb des Wohnhauses konnte nicht verhindert werden. Zu intensiv war die Hitzeentwicklung. Das Durchbrennen im Dachbereich war auch trotz des massiven Löschens über die Drehleiter nicht vermeidbar.
Über Stunden zog sich die Brandbekämpfung hin. Nachdem die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen konnten, wurde die Vermutung bittere Gewissheit, dass die Hausbewohnerin das Feuer nicht überlebte. Eine Mitarbeiterin des Kriseninterventionsteams betreut die Angehörigen in den schweren Stunden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Abend hinein.
Über 100 Rettungskräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren an dem Einsatz kurz vor Weihnachten beteiligt. Vorsorglich war auch der Rettungshubschrauber Christoph 30 aus Wolfenbüttel unweit der Einsatzstelle gelandet. Zwei Rettungswagen waren am Ort. Einen wesentlichen Aufwand nahm auch die Einsatzstellenhygiene ein. Atemschutzgeräteträger wurden mit Ersatzbekleidung versehen.
Gegen 17 Uhr konnte Einsatzleiter Jürgen Koch die ersten Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen. Eine Brandwache stellten Die Immenröder Brandschützer. Noch Stunden nach Einsatzende mussten die Fahrzeuge und Gerätschaften gereinigt und vervollständigt werden. Atemluftflaschen füllte die Atemschutzwerkstatt am Abend noch. Auch erste Masken konnten schon gereinigt werden. Das Schlauchmaterial tauschten Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale an der Einsatzstelle aus. Goslars zweiter stellvertretender Stadtbrandmeister Frank Slotta unterstützte in der Einsatzleitung. Kreisbrandmeister Uwe Fricke verschaffte sich einen Überblick zur Lage, wie auch Goslars Erster Stadtrat Burkhard Siebert.
Die Immenröder Feuerwehr übergab gegen 19.30 Uhr die Einsatzstelle an die Polizei Goslar. Die Brandursache wird nun intensiv von der Kriminalpolizei ermittelt.