Datum: 14. August 2014 um 19:31 Uhr
Einsatzbericht:
Kurz vor 18.30 Uhr stellten die Mitarbeiter eines Seniorenheimes in der Rammelsberger Straße den Warnton eines Rauchmelders fest. Das Geräusch kam aus einer Wohnung im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses, in welchem ältere Personen leben. Umgehend verständigten die Mitarbeiter die Feuerwehr.
Schon während der Anfahrt war eine Rauchsäule weithin sichtbar. Dicker schwarzer Rauch quoll intensiv aus der Wohnung im ersten Obergeschoss. Auf mehreren Balkonen machten sich die Bewohner des Hauses auf sich aufmerksam. Das Feuer breitete sich rasant in der Wohnung aus. Ein Flammenüberschlag in die über der Brandwohnung liegenden Wohneinheit stand bevor. Klaus Rosenplänter als erster Feuerwehrmann am Ort meldete wenigstens 20 gefährdete Personen. ManV, der Massenanfall von Verletzten wurde ausgelöst.
Auf der Gebäuderückseite befand sich ein sogenannter Laubengang. Dort hinein schlugen bei Eintreffen des Angriffstrupps des ersten Löschfahrzeugs die Flammen aus dem Küchenfenster. Ein Vordringen in die Brandwohnung war durch die enorme Hitze nicht möglich. Glücklicher Umstand, die Wohnungsinhaber konnten sich rechtzeitig vor Flammen und Brandrauch in Sicherheit bringen. Für die Goslarer Feuerwehr wurde zweiter Alarm und Sirenenalarm gegeben. Weiter forderte der stellv. Ortsbrandmeister Hans-Joachim Störich einen Löschzug der Feuerwehr Langelsheim an.
Feuerwehrkräfte und zahlreiche Polizeibeamte waren mit dem Hauspersonals des benachbarten Seniorenheimes mit der Versorgung und Betreuung der Bewohner beschäftigt. Nachbarn und Passanten unterstützten die Rettungsaktion. Die Bewohnerinnen und Bewohner mussten teilweise über Steckleitern gerettet werden. Auch mit der Drehleiter konnten Menschen gerettet werden. Umgehend konnten sich die größer werdende Schar von Mitarbeitern des Rettungsdienstes um die Geretteten kümmern. Für die Feuerwehren Hahndorf, Jerstedt und Oker folgten weitere Anforderungen an die Einsatzstelle. Zusätzlich folgte die Anforderung eines Löschzuges der Feuerwehr Bad Harzburg.
Nachdem von der Rammelsberger Straße ein Löschangriff von Außen vorgetragen werden konnte, hatte auch der Angriffstrupp auf der Gebäuderückseite die Möglichkeit in die Wohnung vorzudringen. Eine Sammelstelle für Atemschutzgeräteträger wurde eingerichtet. Rettungsdienst und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes betreuten die verletzten und betroffenen Personen. Neun der älteren Hausbewohner verbrachten eine Nacht im Krankenhaus. Grund war der allgemeine Gesundheitszustand und die Einatmung von Rauchgasen.
Nach rund 45 Minuten konnte “Feuer unter Kontrolle” von Einsatzleiter Christian Hellmeier, Goslars Stadtbrandmeister, gegeben werden. Die Langelsheimer Einsatzkräfte hatten als Einsatzauftrag erhalten, den Teleskopgelenkmast neben der Goslarer Drehleiter auf der Gebäudevorderseite in Stellung zu bringen. Weiter stellten die Kameradinnen und Kameraden eine Wasserversorgung von der Abzucht aus, über eine längere Wegstrecke mit dem Schlauchwagen sicher. Die Bad Harzburger Einsatzkräfte unterstützten den Einsatz auf der Gebäuderückseite.
Die weiteren Bewohner des Hauses konnten bei Verwandten oder in eine Senioreneinrichtung untergebracht werden. An eine Rückkehr in das Wohnhaus war in dieser Nacht nicht zu denken. Im Laufe der umfangreichen Löscharbeiten konnten die Löschzüge und die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem Goslarer Stadtgebiet entlassen werde. Erfolgreich hatten es 172 Einsatzkräfte der Feuerwehren geschafft, ein Übergreifen des Feuers auf die benachbarten Wohnungen und die Wohnungen des zweiten Obergeschosses zu verhindern.
Während der Aufräumarbeiten setzte Starkregen ein. Über den Gehweg drangen nun Wassermassen in das Gebäude ein. Der Eingangsbereich wurde mit Sandsäcken gesichert. Um 22.30 Uhr hatten alle Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen. Die Herstellung der Einsatzbereitschaft schloss sich an. Im Einsatz waren neben der Feuerwehr 29 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes, 20 Mitarbeiter des Rettungsdienstes, zwei Mitarbeiter des Energieversorgers, 1 Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams und zahlreiche uniformierte und zivile Polizeibeamte.
Kreisbrandmeister Uwe Borsutzky verschaffte sich einen Überblick an der Einsatzstelle. Die Feuerwehr Harlingerode war mit einem ELW 2 am Einsatzort. Die Pressegruppe der Kreisfeuerwehr und die Feuerwehrtechnische Zentrale komplettierten die Einsatzkräfte. Für die Sicherstellung des Brandschutzes besetzte die Feuerwehr Hahnenklee-Bockswiese das Goslarer Feuerwehrhaus.
Eingesetzte Fahrzeuge: TLF 16/25, DLA(K) 23/12, LF 20/16 und ELW (1. Löschzug), LF 16/12, TLF 24/50, LF 10 (2. Löschzug), MZF, MTW und Kdow-BvD
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Foto U.Epping