Datum: 4. Juni 2023 um 17:13 Uhr
Einsatzart: Waldbrand
Einheiten und Fahrzeuge:
Einsatzbericht:
Am Sonntagabend, dem 04.06, wurde die Feuerwehr Goslar gegen 18 Uhr alarmiert, um die Einsatzbereitschaft herzustellen. Grund war ein Vegetationsbrand am Brocken. Im Rahmen dieses Einsatzes sollten zwei Löschflugzeuge auf dem Flugplatz Bollrich bei Goslar mit Löschwasser betankt werden.
Doch werfen wir zunächst einen Blick zurück: Vor einem knappen Monat fanden erste Erkundungen des Geländes am Bollrich im Rahmen der Tauglichkeitsprüfung des Flugplatzes als Start- und Landebahn für Löschflugzeuge statt. Im Rahmen der ersten Sondierung wurde das Gelänge für tauglich befunden, Ende Juni sollte das Konzept für ein mögliches Einsatzszenario stehen, doch es kam anders.
Alarm um 18:09 Uhr – Was war zu tun?
Bevor die Wasserversorgung zum Flugplatz aufgebaut werden konnte, musste zunächst der rechtliche Rahmen abgesteckt werden. Dies erforderte eine Menge an Telefonaten und Absprachen, da ein Eingriff in den Luftraum nicht auf kommunaler Ebene erfolgen konnte. Trotz des suboptimalen Tages und Zeitpunktes konnten die Kreis-, Stadt-, und Ortsbrandmeister in Kooperation mit der Stadt Goslar zügig die nötigen Verfügungen in die Wege leiten, was die ersten Landungen der Löschflugzeuge ermöglichte.
Löschwasserversorgung
Zunächst wurde das Tanklöschfahrzeug 5000, dessen Name sich von der Tankkapazität ableitet, am Ende der Landebahn in Stellung gebracht, um die ersten Betankungen durchführen zu können. Unter der fachkundigen Koordinierung von Ortsbrandmeister Udo Löprich und dessen Stelleverstreter Kevin Schmidt wurde der Aufbau der Wasserförderstrecke vorbereitet.
Hierzu mussten rund 1200 Meter Schlauchleitung von einem Hydranten am südöstlichen Rand des Osterfeldes bis zu einer Zisterne am Flugplatz verlegt werden. Von mehreren Löschfahrzeugen aus wurden parallel mit dem Aufbau begonnen. Nicht wenig stauten die Badegäste des Aquantic, als das erste Löschfahrzeug mit Blaulicht über die Liegewiese fuhr und dessen Besatzung begann, die Schlauchleitung zu verlegen. Auch über die Fußballplätze des GSC und einen von Brennnesseln überwucherten Weg musste die Leitung verlegt werden. Aufgrund des Gefälles wurden ebenso mehrerer tragbare Verstärkerpumpen in die Förderstrecke eingebunden und mit Maschinisten besetzt. Trotz aller Widrigkeiten nahm die lange Wegstrecke schnell Form an. Letzte Lücken wurden durch den Schlauchwagen 2000 aus Vienenburg geschlossen, während die Besatzung des Katastrophenschutzfahrzeuges der Kameraden aus Vienenburg vollbesetzt als Flughafenfeuerwehr fungierte.
Popup Flugplatz eingerichtet
Um 18:52 konnten die erste erfolgreiche Landung und Betankung dokumentiert werden. Zahlreiche weitere Starts, Landungen und Befüllungen der Flugzeuge konnten bis zum Sonnenuntergang gemeldet werden, ebenso deutliche Löscherfolge am Brocken.
Tag zwei des Einsatzes
Um 07.00 Uhr am Montagmorgen wurde der Einsatz wieder aufgenommen. Rund 20 Einsatzkräfte der Goslarer Feuerwehr trafen sich im Feuerwehrhaus und wurden auf verschiedenen Positionen entlang der Förderstrecke aufgeteilt. Bis zum Ende der Flugaktivitäten sollten rund 65.000 Liter Löschwasser getankt, transportiert und abgeworfen werden. Gegen 11 Uhr zeichnete sich ab, dass
der Löschangriff den erwünschten Erfolg gebracht hatte – der Flugbetrieb wurde eingestellt, umfangreiche Rückbau- und Aufräumarbeiten schlossen sich an.
Ortsbrandmeister Udo Löprich dankte den eingesetzten Kräften für deren Engagement und den reibungslosen Ablauf. Man habe den ersten Realeinsatz ohne vorherige Probeläufe kompetent gemeistert, indem die Wasserförderung sehr schnell aufgebaut wurde, ebenso habe das Betanken der Löschflugzeuge hervorragend funktioniert.
Die Feuerwehr Goslar bedankt sich ebenfalls bei allen externen Unterstützern, welche durch ihr Kooperation und Unterstützung maßgeblich zum Einsatzerfolg beigetragen haben, wie z.B. das Auqantic und der GSC, die uns ihre Freiflächen zum Verlegen der Schlauchleitung zur Verfügung gestellt haben. Ebenso danken wir dem Segelflugverein für die umfassende Unterstützung über die gesamte Einsatzdauer. Nicht zuletzt gebührt unser Dank unseren Freunden der Feuerwehr Vienenburg, die mit Gerät und Material aushalfen und der DRK-Bereitschaft Goslar sowie dem DRK Vienenburg, welche zum Eigenschutz bereitstanden.
Rückblickend ein gelungener Einsatz – der Schlagzeile der Goslarschen Zeitung ist gänzlich zuzustimmen. Der Bollrich hat seine Feuertaufe bestanden.