Datum: 2. Juli 2019 um 9:02 Uhr
Einsatzart: Großfeuer
Einheiten und Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: Betriebshof Stadt Goslar, Feuerwehr Hahndorf, Feuerwehr Hahnenklee-Bockswiese, Feuerwehr Jerstedt, Feuerwehr Langelsheim, Feuerwehr Lengde, Feuerwehr Lochtum, Feuerwehr Oker, Feuerwehr Weddingen, Polizei, Rettungsdienst Lk Goslar, Stadt Goslar, Stadtbrandmeister
Einsatzbericht:
Kurz nach neun Uhr am Dienstagvormittag wurde die Goslarer Feuerwehr zu einem Brand in der Breiten Straße alarmiert. Innerhalb weniger Minuten musste Sirenenalarm für die Goslarer Wehr gegeben und weitere Feuerwehren zur Unterstützung alarmiert werden. Zwei Personen retteten die Brandschützer aus dem Gebäude. Die Löscharbeiten haben sich bis in den Mittag hingezogen. 135 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren im Einsatz.
Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle alarmierte die Goslarer Feuerwehr um 09.02 Uhr gleich mit dem Stichwort FEUER GROß, brennt in Hinterhof, Breite Straße. Solche Einsatzszenarien haben die Einsatzkräfte schon häufiger erleben müssen und so ist auch die Brisanz der Alarmierung spürbar. Im Vorraum des Mitarbeiterbereichs einer Altstadtkneipe war aus unbekannten Gründen ein Brand ausgebrochen. Die Wärmeentwicklung und auch die Ausbreitung des giftigen Brandrauchs durch das Treppenhaus war innerhalb weniger Minuten enorm. So musste die Personenrettung zunächst über die Drehleiter erfolgen. Ein parallel vorgenommener Innenangriff in den betreffenden Brandbereich brachte schnell den Erfolg, dass auch über die Treppe eine Personensuche vorgenommen werden konnte.
Während ein Hausbewohner über die Drehleiter gerettet wurde, fand ein zweiter Trupp sogleich eine weitere Person im zweiten Obergeschoss vor. Die Wohnung war sehr stark verqualmt. Beide Geretteten übergab die Feuerwehr an den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung und zum Transport ins Krankenhaus. Während dessen breitete sich das Feuer in dem Altstadthaus in den Wänden und Zwischendecken sowie einem Anbau aus. Ein Herankommen an die Brandstellen war kaum möglich. Die hinzu alarmierte Feuerwehr Langelsheim (ein Löschzug mit Teleskopgelenkmast) unterstützte die Goslarer Einsatzkräfte. Beide Hubrettungsgeräte, der Langelsheimer TLK und die Goslarer Drehleiter setzte die Einsatzleitung um Stadtbrandmeister Christian Hellmeier vorsorglich zur Riegelstellung im Dachbereich ein um eine mögliche Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Die enge Altstadtbebauung mit ihren Hinterhöfen birgt einige Schwierigkeiten für die Feuerwehr. Über die Nachbargrundstücke gelang es den Brandschützern mit Steckleitern von mehreren Seiten in den Dachbereich des betroffenen Gebäudes vorzudringen. Nachdem das Dach abgenommen werden konnte, konnten die Einsatzkräften das Feuer endgültig bekämpfen. Eine Arbeit die Zeit- und Kräftezehrend war. Zur Sicherung der Einsatzkräfte kam auch die Absturzsicherung zum Einsatz. Für die Deckung des hohen Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern erfolgte die Nachforderung weiterer Feuerwehren aus dem Stadtverband wie dem Fachzug Atemschutzlogistik und dem Löschzug 1 des Stadtverbandes.
Mit insgesamt fünf C-Rohren bekämpfte die Feuerwehr schließlich das Feuer. Das Löschwasser hierfür konnte aus dem umliegenden Hydrantennetz entnommen werden. Der Einsatz war nach 13 Uhr beendet. Bis dahin befand sich ein weiterer Löschzug im Goslarer Feuerwehrhaus in Bereitschaft um parallel Einsätze abarbeiten zu können. Die Versorgung der Einsatzkräfte erfolgte durch die eigene Einsatzküche. Die Schadenhöhe ist unbekannt. Die polizeilichen Ermittlungen zur möglichen Brandursache wurden bereits während des Einsatzes aufgenommen. Für die Dauer des Einsatzes waren im Umfeld der Breiten Straße mehrere Straßen gesperrt.
Neben 135 Angehörigen der Feuerwehr waren der Rettungsdienst der Kreiswirtschaftsbetriebe und mehrere Polizeibeamte eingesetzt. Der Fachdienst Sicherheit und Ordnung der Stadt Goslar konnte die Bewohner des Hauses soweit unterbringen. Das Gebäude ist für unbestimmte Zeit nicht betretbar.
Am Rande des Brandeinsatzes nahm Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk die Ernennung des neuen Ortsbrandmeisters Udo Löprich und seines Vertreters Frank Hermanns zu Ehrenbeamten vor. Eine Ernennung, die erstmals im Einsatz vollzogen wurde. Für den scheidenden Ortsbrandmeister Olaf Laue, der in diesem Rahmen seine Entlassungsurkunde entgegen nahm, wird es hoffentlich das letzte Großfeuer in dieser Funktion bis 31. Juli sein.
Fotos: Feuerwehr Goslar und Uwe Epping