Zu einer erneut außergewöhnlichen Wehrversammlung kamen die Mitglieder der Goslarer Feuerwehr im Juli zusammen. Ortsbrandmeister Udo Löprich konnte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Stadtbrandmeister Christian Hellmeier mit seinen Vertretern Jürgen Koch und Frank Slotta begrüßen. Zahlreiche Mitglieder der Wehr aus Einsatzabteilung, Spielmannszug und Altersabteilung hatten sich versammelt. Auf dem Hof des Feuerwehrhauses war alles vorbereitet, bis der erste Regenguss die Anwesenden unter schützende Dächer trieb. Ortsbrandmeister und mittlerweile stellvertretende Kreisbrandmeister Udo Löprich stellte seinen abgespeckten Jahresbericht vor. Er dankte besonders den Einsatzkräften für die motivierte Einsatzbereitschaft trotz intensiver Schutzmaßnahmen in den letzten zwei Jahren. Allein 2021 wurde die Wehr zu 377 Einsätzen alarmiert. Dabei konnten die Feuerwehrfrauen und -männer 52 Menschen aus teils lebensbedrohlichen Situationen retten.
Wichtigster Bestandteil der Versammlung waren jedoch die Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen. Mit Ableistung der Verpflichtungserklärung ernannte Löprich Katharina Taraschewski und Svenja Weiß zu Feuerwehrfrauen, Fabian Frischemeier, Jonas Jordan und Reiner Schlein zu Feuerwehrmännern. Sie alle stehen zu Beginn ihrer Feuerwehrkarriere der Problematik mit der Pandemie besonders gegenüber. Dennoch konnten alle Ernannten die Grundausbildung mit dem Truppmann Teil 1 Lehrgang erfolgreich absolvieren. Sie stehen nun für die Sicherheit Goslars mit ein.
Zum Oberfeuerwehrmann wurde Pascal Erytrophel und zum Hauptfeuerwehrmann Matthias Marx befördert. Karsten Kreie erhielt die Beförderungsurkunde und neue Sterne für den Dienstgrad Erster Hauptfeuerwehrmann ausgehändigt. Hier hielt Löprich kurz inne und würdigte Carsten Kreie besonders. Gehört dieser doch auch zu den Gründungsmitgliedern der Jugendfeuerwehr Goslar und engagiert sich bei den Kindergeburtstagen.
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier beförderte Christian Luge als stellvertretenden Gruppenführer zum Löschmeister. Als Gruppenführer erhielt Thomas Jäger die Beförderung zum Hauptlöschmeister. Zum Brandmeister wurden Zugführer Markus Baginski und stellvertretender Ortsbrandmeister Frank Hermanns befördert.
40 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst sind Hauptfeuerwehrmann Jörg Voß und Erster Hauptfeuerwehrmann Michael Winter. In seiner Laudatio würdigte Stadtbrandmeister Christian Hellmeier das intensive Engagement von Voß und Winter. Beide sind bei Einsätzen und Bereitschaften stets zur Stelle.
Mit der silbernen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen zeichnete Kreisbrandmeister Uwe Fricke die beiden stellvertretenden Stadtbrandmeister Jürgen Koch und Frank Slotta aus. Führungsverantwortung ist für beide kein Fremdwort. Jahrzehnte bringen sie sich für die Feuerwehr und somit für die Sicherheit Goslars ein. Seit der Fusion der Städte Goslar und Vienenburg unterstützen sie die weitere Entwicklung des abwehrenden Brandschutzes in unserer Stadt. Die Intensivierung spezieller Ausbildungsbereiche von der Truppmannausbildung über Absturzsicherung bis hin zum Umgang mit Motorkettensägen oder auch die Aufstellung von Fachzügen, gehören zu ihrem Wirken. Beiden liegen auch die partnerschaftlichen Beziehungen zu den Feuerwehren in Arcachon /Frankreich), Aveiro (Portugal), Beroun (Tschechien) und Brzeg (Polen) am Herzen. Dabei scheuen sie auch im Rahmen von Expertenaustauschen nicht den Blick über den europäischen Tellerrand.
Wie bei den Ernannten und Beförderten zeigte sich auch, dass nicht alle der zu Ehrenden anwesend waren. Die Ferienzeit und auch Erkrankungen trugen zur Abwesenheit bei. Die Ehrungen und Beförderungen werden nachgeholt.
Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner würdigte das intensive ehrenamtliche Engagement der Goslarer Brandschützer. „Es ist eine großartige Leistung, auf Sie ist immer Verlass. Ich danke für die vielseitige Unterstützung bei der Hilfe unserer Partnerstadt Brzeg und auch bei den vielen Anforderungen im Rahmen unseres Stadtjubiläums“, so Schwerdtner.
Von den vielseitigen Tätigkeiten und Veränderungen berichtet Kreisbrandmeister Uwe Fricke in seinen Grußworten. Stadtbrandmeister fragt sich in seinem Grußwort wohin die Reise bei den umfangreichen und schnelllebigen Veränderungen und Anforderungen ehrenamtlich noch gehen. Besonders hervorhebend dankt Hellmeier für die Einführung der Digitalisierung innerhalb der Goslarer Wehr und den Stadtverband. Auch die Durchführung von Truppmann-Lehrgängen in Eigenregie führte sicherlich dazu, dass keine jungen Einsatzkräfte in den letzten zwei Jahren verloren gegangen ist, ist sich Hellmeier sicher.
Nach zwei weiteren Regenscheuern konnte Udo Löprich die außergewöhnliche Wehrversammlung beenden. Die Hoffnung liegt darauf, 2023 wieder eine Jahreshauptversammlung, die einer Schwerpunktfeuerwehr gebührt, durchgeführt werden kann.





