Im Oktober 2015 ging es für ein verlängertes Wochenende in die Bundeshauptstadt Berlin. Am Freitagmorgen um 6:00 Uhr trafen wir uns um pünktlich bei der Firma Rosenbauer (Standard Fahrzeughersteller der Feuerwehr Goslar) in Luckenwalde sein zu können. Leider konnten wir kein Fahrzeug mitnehmen, aber wir konnten sehen, wie ein modernes Feuerwehrfahrzeug entsteht.
Dann ging es direkt weiter nach Berlin, wo wir zuerst den Mauerpark besuchten. Am Nachmittag fuhren wir zu unserer Unterkunft im Norden von Berlin, es erstmal galt; Zimmer beziehen, Abendessen und wieder in die Stadt um Berlin bei Nacht zu sehen. Wir fuhren an den Bahnhof Zoo, von wo aus wir den Ku‘damm, Gedächniskirche, und Shoppen auf dem Programm stand. Okay das KaDeWe ist riesig ok, aber nichts für das Taschengeld der Jugendlichen, aber es gibt ja noch ein paar Geschäfte drum herum.
Am Samstagvormittag besuchten den technischen Dienst der Berliner Feuerwehr in Charlottenburg. Der technische Dienst ist eine spezielle Feuerwache, weil dort zentral die Feuerwehrfahrzeuge von ganz Berlin gewartet werden und viele Spezial-Feuerwehrfahrzeuge stationiert sind. So sind dort die Taucher Dort sind die Taucher stationiert, die Höhenretter mit einer ca. 50m hohen Arbeitsbühne, der RW3 und viele Abrollbehälter und weitere Sonderfahrzeuge zu sehen.
Anschließend unterbrachen wir das Feuerwehr- Sightseeing-Programm, da wir eine Verabredung mit unserem Goslarer Mitbürgers Sigmar Gabriel hatten. Jetzt aber wurde es politisch. Wir hatten einen Termin beim Vizekanzler und Parteivorsitzenden im Willy-Brand-Haus. Unser Ehrenstadtbrandmeister Burkhard Siebert hatte es uns vermittelt. Man bekommt schließlich nicht alle Tage die Möglichkeit zu einem solchen Termin. So bekamen wir erst mal eine Führung durch das Gebäude mit der zentralen und beeindruckenden Willy Brand- Figur / Plastik. Und als wir so auf den Vizekanzler warteten, lief uns ganz nebenbei unser Ministerpräsident Stephan Weil vor die Füße mit dem wir ein Gruppenfoto machen konnten. Kurz darauf wiederholten wir dieses mit dem Außenminister Frank- Walter Steinmeier, der auch gerne zu einen Foto und kurzen Small-Talk mit „Siggi’s Jugendfeuerwehr“ bereit war. Aus der Ferne konnten wir noch den Vorsitzenden des Europaparlaments Martin Schulz, die Ministerpräsidentinnen der Länder Nordrhein-Westphalen und Rheinland-Pfalz Hannelore Kraft und Marie-Luise Dreyer, den 1. Bürgermeister der Hansestadt Hamburg Olaf Scholz, die Bundesminister Barbara Hinrichs, Manuela Schwesig, Heiko Maas u.v.m. sehen, bzw. sie liefen an uns vorbei. Zufällig waren an diesem Samstag alle wichtigen SPD Politiker im Willy-Brand-Haus zusammen gekommen um sich in der politischen Richtung bei der Flüchtlingskrise abzustimmen. Sigmar Gabriel hatte am Sonntag mit der Kanzlerin und CDU Vorsitzenden und dem Vorsitzenden der CSU und bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer eine Koalitionsrunde. Und als der Wirtschaftsminister dann kam und mit uns kurz über unseren Berlinaufenthalt sprach, waren alle sprachlos und baff. Wir blieben noch um uns die Ergebnisse dieses Topgesprächs bei der Pressekonferenz anzuhören und aus erster Quelle eine solche Pressekonferenz zu erleben.
So eine Pressekonferenz ist nichts für die Jugendfeuerwehr, so dass wir auf eine typische Feuerwache in Berlin nun aufbrachen. Auf der Feuerwache Souarez ist eine kleine Wachabteilung der Berliner Berufsfeuerwehr, eine freiwilligen Feuerwehr und ein Rettungswagen stationiert. Dort wurde ausgiebig über das Feuerwehrwesen und die Feuerwehrtechnik debattiert. Das war eher schon wieder unser Metier. Danach fuhren wir mit vielen neuen Eindrücken erst mal zum Essen in unsere Unterkunft. Zu unserer Überraschung waren wir schon wieder mitten drin im Thema Flüchtlinge. Denn in unserer Unterkunft wurden nun auch 12 Jugendliche untergebracht, die aus unsicheren Ländern geflohen waren.
Doch der Tag hatte noch ein weiteres Highlight für uns bereit, so dass wir zum Abend ins Zentrum von Ost-Berlin fuhren um uns Berlin aus rund 204 m Höhe vom Fernsehturm am Alex anzuschauen. Berlin bei Nacht von da oben zu sehen ist auch ein riesiges Erlebnis.
Nach dem Frühstück am Sonntag wurde ausgecheckt und unsere Tour durch Berlin ging weiter; zum Kanzleramt, Brandenburger Tor, an die Holocaust Gedenkstätte und den Reichstag. Nach der normalen Führung durch den Reichstag und der Reichstagskuppel wurden wir von unserem Bundestagsabgeordneten Roy Kühne begrüßt und er führte uns durch das interessante, geschichtsvolle Gebäude aus der Sicht eines Abgeordneten. Roy Kühne stellte sich kurz vor und erläuterte er uns seine Arbeit im Bundestag und stand allen Fragen, Rede und Antwort. Zum Beispiel erklärte er den Hammelsprung, die Arbeit der Ausschüsse oder wie die deutsche Demokratie aufgestellt ist und was das Grundgesetz damit zu tun hat. Nun ging es weiter hinter die Kulissen. Wir waren auf der sogenannten Fraktionsebene und im Sitzungssaal der CDU-Fraktion. Wir schlenderten weiter durch die Mensa, die Bibliothek, die unterirdischen Gänge und zum Abschluss ging es zu den kleinen Sitzungssälen wo die Fachgruppen und Ausschüsse tagen. Nun fehlte noch ein Bild vor dem Reichstag. Kein Problem. Roy Kühne machte mal eben unkompliziert das Gruppenfoto und wir begaben uns auf den Rückweg von unserem tollen, interessanten Berlinausflug.
„Anmerkung: Fast alle erwähnten Personen haben mittlerweile andere Posten und Ämter!“