Eine unklare Rauchentwicklung im Turm der Stephanie Kirche war die erste Lage, die gegen 18:53 Uhr den Auftakt für eine unvorbereiteten Alarmübung der Ortsfeuerwehr Goslar darstellte.
Angenommene Lage, bei der von Ortsbrandmeister Olaf Laue, Zugführer Michael Gerbert und dem Feuerwehrkameraden und Mitglied des Kirchenvorstandes Matthias Schultze ausgearbeiteten Übung, war ein Feuer im Glockenturm der Kirche. Drei Arbeiter hatte in der Türmerstube Elektroarbeiten durchgeführt in deren Verlauf es zum Schadenfeuer kam. Die drei Arbeiter wurden durch den Rauch und das Feuer eingeschlossen und konnten den Turm nicht mehr verlassen.
Aufgabe für die zuerst eintreffenden Kräfte war es nun die Menschenrettung einzuleiten. Mehrere Trupps gingen nun unter schwerem Atemschutz im Glockenturm vor. Von aussen wurde die Drehleiter zur Sicherstellung eines zweiten Rettungsweges für die Trupps am Turm in Stellung gebracht. Da in einer eingespielten Lage dem Einsatzleiter Zugführer Frank Slotta die Zunahme der Rauchentwicklung vorgegeben wurde, entschied dieser für die Ortsfeuerwehr Goslar Sirenenalarm auszulösen und einen Löschzug der Ortsfeuerwehr Langelsheim anzufordern.
Der mittlerweile an der Einsatzstelle eingetroffene zweite Löschzug der Ortsfeuerwehr Goslar erhielt nun den Auftrag eine Wasserversorgung für die Einsatzstelle aufzubauen. Diese wurde zum einen aus dem Hydrantennetz sichergestellt und zum anderen durch zwei Leitungen, die von der nahen Abzucht zur Einsatzstelle verlegt wurden.
Mittlerweile machten die Verantwortlichen der Kirche, in Form von Pastor und Küster, den Einsatzleiter darauf aufmerksam, das sich in der Kirche noch zahlreiche Kunstgegenstände von bedeutendem Wert befinden. Hierfür wurden nun weitere Kräfte eingesetzt und die Gegenstände ins freie gebracht.
Nachdem nun die erste Person über die Drehleiter gerettet werden konnte und die zweite Person durch den Turm herabgeführt wurde, wurde eine erneute veränderte Lage eingespielt. Das Feuer breitete sich im Kirchturm weiter aus und griff auf das Krichenschiff über. Eine Lage, die aufgrund der offenen Bauweise des Turmes und der damit verbundenen Kaminwirkung durchaus realistisch ist. Aufgrund dieser Lageentwicklung wurden sofort alle Angriffstrupps aus dem Kirchturm abgezogen und die Menschenrettung eingestellt. Die Drehleiter Goslar und der Teleskopgelenkmast Langelsheim errichteten nun eine Riegelstellung zwischen Turm und Kirchenschiff.
Nach einer Lagebesprechung um 19:45 Uhr wurde die Übung dann beendet. Im Anschluß an die Übung bedankte sich Ortsbrandmeister Olaf Laue bei der Stephanie Gemeinde für die Möglichkeit zur Durchführung dieser Übung und die Mithilfe bei der Vorbereitung. In einem ersten Fazit wurde die Übung als Erfolg bewertet, kleinere Fehler die entdeckt wurden, gilt es nun nachzubereiten und zu besprechen.
Anlass der Übung war übrigens das 280 jährige Jubiläum des Brandes in der Unterstadt von Goslar. Das Feuer hatte 1728 auch die Stephanie Kirche zerstört.
Eingesetzte Kräfte Feuerwehr Goslar : TLF 16/25, DLK 23-12, LF 16/12, ELW 1, TLF 24/48, LF 20/16, LF 8, MTW, KdoW-BvD, LKW (45 Kräfte)
Eingesetzte Kräfte Feuerwehr Langelsheim : TLF 16/25, TLK, LF 8, ELW 1 (21 Kräfte)
Bilder der Übung finden Sie hier !